Bei Schüssen in einem bei Schwulen, Lesben und der Trans-Community populären Nachtclub in der US-Stadt Colorado Springs sind 5 Menschen getötet und 25 verletzt worden. Ein 22-jähriger Mann habe den Club mit einem Gewehr betreten und habe sofort angefangen zu schießen, teilt die Polizei mit.
Er sei von mindestens zwei Gästen überwältigt worden und befinde sich verletzt im Krankenhaus. Mehrere verwundete Club-Besucher hätten lebensgefährliche Verletzungen, sagten Mediziner.
Dazu, ob es ein Fall von Hasskriminalität gewesen sei, liefen noch Ermittlungen, sagte eine Polizeisprecherin. Die bei solchen Fällen aktive Bundespolizei FBI nimmt auch daran teil. Die Attacke ereignete sich in der Nacht zum Transgender Day, einem Gedenktag für die Opfer von Transfeindlichkeit. Im angegriffenen Club Q sei für die Nacht eine Transgender-Party mit Drag-Show angesetzt gewesen, berichtete der Sender.
»Sinnloser Angriff«
»Club Q ist erschüttert über den sinnlosen Angriff auf unsere Gemeinschaft«, hieß es auf der Facebook-Seite des Lokals. »Wir sind dankbar für die schnellen Reaktionen heldenhafter Gäste, die die bewaffnete Person überwältigt und diesen Hassangriff beendet haben.« Auf seiner Facebook-Seite lädt Club Q unter anderem zu Drag-Shows ein, außerdem stehen Veranstaltungen zu Transgender-Themen sowie Karaoke auf dem Programm.
Wie viele Menschen zum Tatzeitpunkt im Club waren, blieb zunächst unklar. Dazu liefen noch Ermittlungen, sagte die Polizeisprecherin Pam Castro bei einer Pressekonferenz. Ein Teil der Verletzungen könne nicht von Schüssen, sondern vom Gedränge bei der Flucht stammen. Es sei auch möglich, dass die Angaben zur Zahl der Verletzten noch angepasst werden, da einige Menschen mit Privatfahrzeugen statt Ambulanzen in Krankenhäuser gefahren seien.
Polizei reagierte sehr schnell
Auf TV-Bildern waren zahlreiche Polizeiautos mit Blaulicht rund um den Club zu sehen. KRDO sprach von einem der größten Einsätze in der Geschichte von Colorado Springs. Die Polizei betonte, es habe eine schnelle Reaktion gegeben: Der erste Anruf sei drei Minuten vor Mitternacht eingegangen, um 00.02 Uhr sei der Verdächtige bereits in Gewahrsam gewesen. Am Tatort sei noch eine weitere Waffe gefunden worden.
US-Präsident Joe Biden betonte, dass die Schwulen-, Lesben- und Trans-Gemeinschaft in Amerika in den vergangenen Jahren »schreckliche Gewalt« erlebt habe. »Wir dürfen Hass nicht tolerieren«, schrieb Biden in einer Stellungnahme und bekräftigte seine Forderung nach einer Verschärfung der Waffengesetze.
2016 waren bei einer Attacke auf den bei der LGBTQ-Gemeinschaft populären Nachtclub Pulse in Orlando 49 Menschen getötet worden. Der Schütze bekannte sich zur Terrororganisation Islamischer Staat (IS).
LGBT ist die englische Abkürzung für lesbisch, schwul, bisexuell und Transgender. Oft werden auch die Varianten LGBTQ, LGBTQI oder LGBTQIA+ verwendet. Jeder Buchstabe steht für die eigene Geschlechtsidentität oder die sexuelle Orientierung.
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