TAIPEH. Bei einem schweren Zugunglück in Taiwan sind mindestens 18 Menschen ums Leben gekommen. Etwa 170 Menschen wurden nach Angaben der Behörden verletzt. Viele erlitten schwere Verletzungen.
Das Unglück mit dem Puyuma-Expresszug geschah am Sonntag um 16.50 Uhr Ortszeit (10.50 Uhr MESZ) in Suao im Kreis Yilan an der Küste südöstlich der Hauptstadt Taipeh.
»Ich hörte ein lautes Geräusch, und ich fragte mich, ob wir irgendwo gegen gefahren sind. Dann überschlug sich der Waggon«, sagte ein Passagier der »Apple Daily«. Eine Frau schilderte: »Ich weiß nicht, wie es passiert ist. Ich hatte die Augen zum Schlafen zugemacht, und meine Mutter legte mir eine Decke über. Da stürzten wir plötzlich.«
Die meisten Waggons kamen am Bahnhof von Suao von der Strecke ab. Die weiß-roten Wagen lagen verkeilt im Zickzack quer über den Schienen, einige waren umgestürzt. Auch Masten und Oberleitungen waren umgestürzt, Schienen aus dem Boden gerissen worden. Die Ursache des Unglücks war zunächst nicht bekannt.
Die wenig später einbrechende Dunkelheit erschwerte die Bergungsarbeiten. Feuerwehr, Polizei und freiwillige Helfer kletterten mit Leitern auf die umgestürzten Waggons und bemühten sich verzweifelt, Verletzte und Eingeschlossene zu bergen. Opfer wurden auf Bahren oder in Decken weggetragen, wie in Fernsehbildern zu sehen war. Am späten Sonntagabend steckte nach Angaben der Bahngesellschaft niemand mehr in den Waggons fest.
In dem Zug waren nach Angaben der Eisenbahnverwaltung 366 Passagiere. Unmittelbar nach dem Unglück hatten sich einige Leichtverletzte selbst retten können. Einige saßen blutend an einer Mauer und warteten auf medizinische Hilfe, wie auf Fernsehbildern zu sehen war. Die Verletzten mussten auf mehrere Krankenhäuser verteilt werden.
Der Zug war auf dem Weg in die Küstenstadt Taitung. Er sei erst seit sechs Jahren in Betrieb gewesen, berichtete die Bahnbehörde. Deren Generaldirektor Jason Lu entschuldigte sich auf einer Pressekonferenz bei den Taiwanesen förmlich für das Unglück.