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Experten beobachten Ungleichverteilung von Grippe-Impfstoff

Langen/Frankfurt/Main (dpa) - In manchen Teilen Deutschlands kann man sich nach Einschätzung des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) derzeit nicht sofort gegen Grippe impfen lassen.

Spritzen für Grippeschutzimpfungen
Spritzen für Grippeschutzimpfungen. Foto: Bernd Wüstneck
Spritzen für Grippeschutzimpfungen.
Foto: Bernd Wüstneck

»Es gibt regionale Engpässe und wir versuchen herauszufinden, wo sie sind«, sagte Sprecherin Susanne Stöcker in Langen. Dies versuche das PEI über ein Meldesystem, die Ergebnisse stünden aber noch nicht fest. »Generell beobachten wir keinen bundesweiten Impfstoffmangel.«

Nach Auskunft des Deutschen Hausärzteverbandes wird beispielsweise aus Niedersachsen von Engpässen berichtet. Schwierigkeiten bei der Lieferung von Influenza-Impfstoffen träten regional sehr unterschiedlich auf. Insgesamt lassen sich nach der heftigen Grippewelle im vergangenen Jahr wohl mehr Menschen impfen: »Wir bekommen aus den Praxen vermehrt die Rückmeldung, dass die Nachfrage nach Grippeimpfungen gestiegen ist«, sagte der Bundesvorsitzende Ulrich Weigeldt.

Die regionalen Engpässe sind nach Einschätzung des PEI eher ein Verteilungsproblem. Insgesamt habe das PEI bisher 15,7 Millionen Dosen freigegeben, die den aktuellen Bedarf abdecken müssten. »Es gibt eine Ungleichverteilung, woran das liegt, können wir nicht sagen«, so die Sprecherin. Dies versuche das PEI gerade zu klären.

Generell entscheiden die Hersteller laut PEI selbst, wie viel sie wann wohin liefern. »Wir haben keinen Einblick in die Handelskette«, so Stöcker. Stelle sich aber heraus, dass es bestimmte Brennpunkte gebe, könne das PEI die Unternehmen darauf hinweisen. Es gebe jedes Jahr Berichte über regionale Lieferengpässe und dennoch bleibe jedes Jahr nach Ende der Saison Impfstoff übrig. Die Debatte um mögliche Lieferengpässe habe in diesem Jahr aber besonders früh begonnen, so die Sprecherin.

Nach Zahlen des Bundesgesundheitsministeriums hat die Grippe in der vergangenen Saison in Deutschland rund neun Millionen Arztbesuche ausgelöst und zu fast 2000 Todesfällen geführt.