OFFENBACH. Etwas wärmer, ein bisschen nasser, normal sonnig - so fasst der Deutsche Wetterdienst (DWD) den Herbst 2019 zusammen. Nach einer ersten Auswertung von rund 2000 Messstationen steht fest: Mit durchschnittlich 10,1 Grad waren die Monate September, Oktober und November etwas zu warm.
Dass der Herbst mit 205 Litern pro Quadratmeter auch elf Prozent mehr Regen brachte, war nach dem Dürre-Sommer sehr willkommen. Ziemlich im Mittel lag die Sonne: Sie schien 315 Stunden lang vom Himmel. Insgesamt war der Herbst 2019 laut DWD »recht durchschnittlich« - jetzt aber kommt der Winter.
Am Wochenende wird es »spürbar kälter«, sagte DWD-Meteorologe Adrian Leyser am Freitag. Am Samstag soll es nur noch 3 bis 7 Grad werden. Im Südwesten und Westen bleibt es trocken. Im Nordosten, besonders an der Ostsee, gibt es einzelne Schauer. An den Alpen und an den Mittelgebirgen erwartet der DWD »ein paar Schneeflocken«. In der Nacht setzt auch an der Grenze zu Frankreich Niederschlag ein - teils als Schnee, teils als Regen. Da die Temperaturen nachts unter null fallen, ist auf den Straßen Vorsicht geboten.
Am Sonntag gibt es »teils bis in tiefe Lagen Schnee«, sagte Leyser. Wo es bei Regen bleibt - etwa im Südwesten - kann es örtlich gefrieren. Die höchsten Tagestemperaturen liegen zwischen 1 und 6 Grad, in höheren Lagen knapp unter dem Gefrierpunkt. Am Montag und Dienstag ändert sich daran nicht allzu viel.
Der Herbst hingegen hatte starke Schwankungen, kühle und warme Perioden wechselten häufig. Vom 19. bis 21. September traten lokal schon die ersten Nachtfröste auf. Dagegen konnte man vom 12. bis 15. Oktober noch sommerlich warme Tage mit über 25 Grad finden. Während die Temperatur am 31. Oktober südlich von Bautzen (Sachsen) auf minus acht Grad sank, stieg sie bereits am 2. November bei Offenburg (Baden-Württemberg) wieder auf 20 Grad an.
Den tiefsten Wert des Herbsts hatte Rottweil auf der Schwäbischen Alb: minus 9,6 Grad am 11. November. Heißester Ort war Coschen bei Eisenhüttenstadt (Brandenburg): 33,6 Grad am 1. September.
Zunächst setzte sich in den meisten Gebieten die Trockenheit des Sommers fort, erst Ende September ging die Dürre mit flächendeckenden Regenfällen zu Ende. »Diese kamen für die Wälder jedoch häufig zu spät: Sie waren teilweise bereits abgestorben«, bilanzierte der DWD. Der meiste Regen fiel in Sigmarszell-Zeisertsweiler am Bodensee (Bayern) am 8. September mit 71,2 Litern pro Quadratmeter.
Am meisten schien die Sonne mit örtlich bis zu 415 Stunden über dem Bayerischen Wald, im Allgäu und in Sachsen. Wenig Sonnenschein erhielten das Sauerland (Nordrhein-Westfalen) und Schleswig-Holstein mit teils weniger als 230 Stunden. (dpa)