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Erstes Schnee-Wochenende: Vom Winterzauber und den Unfällen

Es gibt Schönes und weniger Schönes vom ersten Schnee-Wochenende in Deutschland zu berichten: Im weiß gezuckerten Winter-Wunderland gab es viele Unfälle. Die Polizei hat daher eine dringende Bitte.

Wintereinbruch
Eine Frau in München befreit am frühen Morgen ein Auto von Schnee und Eis. Auch in den kommenden Tagen soll es winterlich bleiben. Foto: Stefan Puchner/DPA
Eine Frau in München befreit am frühen Morgen ein Auto von Schnee und Eis. Auch in den kommenden Tagen soll es winterlich bleiben.
Foto: Stefan Puchner/DPA

Der erste echte Wintertag in Teilen Deutschlands hat etwas Zauberhaftes an sich: Viele Menschen konnten mindestens zeitweise auf gepulverte Wiesen und weiße Dächer blicken. In höheren Lagen schlitterten Kinder wie Erwachsene sogar fröhlich mit Rodel und Skier die dick beschneiten Hänge hinab.

In den Kammlagen des Erzgebirges wurden bis zu 20 Zentimeter Schnee gemessen, auf dem Fichtelberg lagen bis zu 30 Zentimeter. »In den Hochlagen oberhalb von 600 Metern kann man durchaus schon einen ausgewachsenen Schneemann bauen«, sagte Jens Oemichen vom Deutschen Wetterdienst (DWD). Auch in den Alpen hat es laut DWD eine »ganz beachtliche Menge« Neuschnee gegeben - und bis zu 25 Zentimeter sollen über Nacht folgen. Im Schwarzwald sind sogar bis zu 30 Zentimeter Neuschnee möglich.

Etwas weniger winter-wunderlich war es hingegen noch in der Nacht in Sachsen. Hier gab es ein Wintergewitter mit Schneeschauern und Blitzen. Das hat zu vielen Unfällen geführt - auch weil viele Autos laut Polizei noch mit Sommerreifen unterwegs waren.

Sommerreifen auf Schneematsch und glatten Straßen

Allein die Polizeidirektion Chemnitz berichtete von 29 Unfällen im Zusammenhang mit dem Wetter im Erzgebirgskreis und Landkreis Mittelsachsen. Sechs Menschen wurden verletzt, einer davon schwer.

Auch in anderen Bundesländern zeigte der Winter seine tückischen Seiten: Die Autobahn 8 musste in Bayern zwischen den Anschlussstellen Bad Aibling und Irschenberg am frühen Morgen gesperrt werden. Ein Lkw war gegen eine Leitplanke geprallt, wodurch etwa 400 Liter Diesel aus dem Tank ausliefen. Auch im oberfränkischen Selb im Fichtelgebirge kam am Freitag ein Lkw wegen Schneematschs von der Fahrbahn ab und prallte gegen einen Baum.

Auf den Autobahnstrecken in Thüringen kam es in der Nacht zu elf weiteren Unfällen, bei denen drei Menschen leicht verletzt wurden. Vorläufiger Gesamtschaden hier: 14.000 Euro.

Daran waren aber die Autofahrer teils selbst schuld: So mancher Wagen laufe noch auf Sommerreifen, so die Autobahnpolizei. Außerdem hätten die Fahrer in fast allen Fällen ihre Geschwindigkeit nicht den winterlichen Fahrbahnverhältnissen angepasst. Der Appell der Polizei: In dieser Witterung umsichtiger und langsamer fahren.

Ausblick: Die Hänge werden weiß, die Straßen glatt

Winterlich bleibt es - mit den schönen und vermutlich dann auch den weniger schönen Seiten. In Teilen Deutschlands werden laut DWD am Sonntag und zum Wochenstart Frost, Glätte und Schnee erwartet. »Die seit Wochen sehr wechselhafte Witterungsphase setzt sich fort, nun aber bei deutlich kälteren Temperaturen.«

Die Schneefallgrenze pendelt sich am Sonntag den Prognosen zufolge bei rund 400 Höhenmetern ein, anderorts im Südwesten regnet es. Im Nordosten bleibt es am Sonntag überwiegend trocken mit etwas Sonnenschein. Die Temperaturen liegen zwischen minus 1 bis plus 7 Grad. In der Nacht hat es im Westen und Südwesten Plusgrade, im Rest Deutschland ist es frostig. Die Folge: Glättegefahr.

Am Montag gibt es erneut viel Regen und regional Schnee. Auflockerungen gibt es am ehesten an der Ostsee und am Alpenrand. Die Temperaturen liegen zwischen null und sechs Grad.

© dpa-infocom, dpa:231125-99-72328/3