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Erste Entwarnung bei Waldbrand

An der Landesgrenze von Brandenburg und Sachsen kämpfte die Feuerwehr am Freitag gegen einen großen Waldbrand. Zwei Ortschaften wurden evakuiert. Am Abend gab es dann eine erste Entspannung.

Waldbrand
Ein abgebrannter Wald zwischen Kosilenzien und Nieska im Landkreis Elbe-Elster. An der Landesgrenze von Brandenburg und Sachsen kämpft die Feuerwehr gegen einen Waldbrand. Foto: Julius-Christian Schreiner
Ein abgebrannter Wald zwischen Kosilenzien und Nieska im Landkreis Elbe-Elster. An der Landesgrenze von Brandenburg und Sachsen kämpft die Feuerwehr gegen einen Waldbrand.
Foto: Julius-Christian Schreiner

Bei dem großen Waldbrand an der Grenze zwischen Sachsen und Brandenburg hat sich die Lage am späten Freitagabend deutlich entspannt.

Den Einsatzkräften sei es gelungen, die Flammen so weit unter Kontrolle zu bekommen, dass eine weitere Gefährdung der evakuierten Ortslagen Kröbeln und Kosilenzien weitgehend ausgeschlossen werden könne, teilte der Brandenburger Landkreis Elbe-Elster am Freitagabend mit. Die Evakuierung sei deshalb um 21.00 Uhr aufgehoben worden.

Zuvor hatte sich der Brand auf dem Gebiet in der Gohrischheide in Sachsen im Tagesverlauf nach Angaben des Landkreises wegen der ungünstigen Windverhältnisse bis nach Brandenburg ausgeweitet. Am Nachmittag war deshalb die Großschadenslage ausgerufen worden, Kosilenzien und Kröbeln wurden evakuiert. Rund 800 Hektar standen zeitweise in Flammen. Erschwert wurden die Löscharbeiten, weil es sich teils um munitionsbelastetes Gebiet handelte und die Flächen nicht betreten werden konnten.

Erschwerte Bedingungen beim Löschen

Einen ähnlich großen Waldbrand habe es in der Gegend bislang nicht gegeben, sagte die Sprecherin der Feuerwehr Zeithain, Dorit Riedel. »Sowas hatten wir hier in den letzten Jahren noch nie.« Erschwert wurden die Löscharbeiten in der Gohrischheide, weil es sich teils um munitionsbelastetes Gebiet handelt und die Flächen nicht betreten werden können. »Das ist ein alter Truppenübungsplatz. Einsatzkräfte, die vorne vor Ort waren, haben berichtet, dass es immer wieder zu kleineren Explosionen gekommen ist«, sagte Riedel.

Das Feuer war am Donnerstag im Norden des Landkreises Meißen in Sachsen ausgebrochen. Zwischenzeitlich schien der Brand unter Kontrolle, der Wind habe ihn jedoch wieder angefacht und vergrößert. Die Polizei bat, das Gebiet weiträumig zu umfahren. Anwohner sollten Fenster geschlossen halten.

Auf sächsischer Seite hatte sich die Situation nach Angaben der Feuerwehr vom Freitagabend bereits etwas früher wieder entspannt als in Brandenburg. Es gebe keine großflächigen Flammen mehr und das Feuer sei vorerst unter Kontrolle, sagte Einsatzleiter Matthias Heydel von der Feuerwehr Zeithain. »Das Gröbste ist erst einmal erledigt.« Über Nacht sollte die Zahl der Einsatzkräfte in Sachsen deutlich reduziert werden, Brandwachen sollen die Lage aber weiter im Auge behalten. Am Samstag würden dann weitere Löscharbeiten in Angriff genommen. Den Angaben zufolge waren rund 160 Einsatzkräfte unterwegs.

Auf Brandenburger Seite waren zusätzlich Feuerwehren aus dem Kreis Spree-Neiße angefordert worden. Auch aus Cottbus waren Einsatzkräfte mit drei Tanklöschfahrzeugen, einem Führungsfahrzeug sowie einem Mannschaftstransporter unterwegs zum Brandort. Über Hundert Einsatzkräfte waren es laut Regionalleitstelle Lausitz. Auch zwei Transporthubschrauber der Bundespolizei kamen zum Einsatz.

Erst am vergangenen Wochenende hatten zwei Waldbrände in Treuenbrietzen und Beelitz südlich von Berlin für große Gefahr gesorgt. Hunderte Feuerwehrleute, unterstützt von Soldaten der Bundeswehr, waren im Einsatz. Jeweils etwa 200 Hektar standen in Flammen. Feuerwehrleute beobachten dort weiterhin die Entwicklung.

© dpa-infocom, dpa:220624-99-782607/10