Wandern liegt im Trend - und immer öfter brechen Menschen auch im Winter zu Ausflügen in die Berge auf. Doch bei Schnee und Eis können sonst einfache Wege zur tödlichen Gefahr werden. Ungewöhnlich viele Todesfälle beim Wandern und mehr Lawinentote als in den Vorjahren: Diese Bilanz zogen am Freitag in Bad Tölz die Bergwacht Bayern und der Lawinenwarndienst zum Ende der Wintersaison.
Oft unpassende Ausrüstung
Vier Menschen starben in Lawinen, die höchste Zahl der vergangenen zehn Jahre - zwei von ihnen waren Wanderer. Darüber hinaus verunglückten 19 Wanderer und Bergsteiger tödlich, ein neuer Höchststand. Die für winterliche Verhältnisse nötige Ausrüstung - Eispickel und Steigeisen oder wenigstens Grödeln als abgespeckte Steigeisen-Version - hätten viele Wanderer nicht dabei.
Immer wieder fehle die Wahrnehmung für Gefahren und die Kompetenz, sich entsprechend angepasst zu verhalten, warnte der stellvertretende Landesleiter der Bergwacht Bayern, Jürgen Bummer.
Mit rund 5500 Einsätzen musste die Bergwacht von Anfang Dezember bis Ende April öfter ausrücken als in der vorangegangenen Saison, aber ähnlich oft wie vor der Corona-Zeit. In den Skigebieten liefen wieder die Lifte - dort ereigneten sich die meisten Unfälle. 3500 Skifahrer und Skifahrerinnen sowie 725 Snowboarder brauchten Hilfe.
© dpa-infocom, dpa:220506-99-184318/3