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Eigenes Stadion, eigenes Fest: Adele setzt neue Maßstäbe

Vom Fassbieranstich bis zum Feuerwerk: Adele-Fans aus aller Welt sind vom neuen Konzertkonzept der Pop-Queen begeistert. Schließlich gibt es da viel mehr zu erleben als »nur« die weltberühmte Stimme.

Erstes von zehn Adele-Konzerten in München
Adele lässt es krachen: Ein Feuerwerk zum Abschied Foto: Felix Hörhager/DPA
Adele lässt es krachen: Ein Feuerwerk zum Abschied
Foto: Felix Hörhager/DPA

Die Bewährungsprobe ist bestanden, in München ist alles bereit für die nächsten Konzerte der Pop-Königin Adele: Beim ersten der zehn Events in der eigens für den britischen Superstar gebauten Arena samt angeschlossenem Volksfest lief bis auf einen Wolkenbruch unmittelbar vor Konzertbeginn alles glatt. Und die Fans zeigten sich von dem neuen Konzept begeistert.

Es ist eine außergewöhnliche Konzertreihe: Die 36-Jährige - die bekanntermaßen nicht gerne auf Tour geht und zuletzt 2016 auf dem europäischen Festland auftrat - hat sich in der bayerischen Landeshauptstadt ein eigenes Pop-up-Stadion bauen lassen. Komplett auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten und komplett schwarz-weiß im Adele-Look gehalten.

Größter Video-Screen der Welt 

Die Arena bietet Platz für 73.000 Menschen und ist in der Form an ein Amphitheater angelehnt, um von allen Plätzen aus eine möglichst gute Sicht zu ermöglichen. Dominiert wird sie von einer 220 Meter langen und 17 Meter hohen LED-Wand, laut Veranstaltern die größte der Welt. Ein Laufsteg und ein Rundweg bringen Adele (»Rolling in the Deep«, »Hello«, »Easy on me«) näher zu ihren Fans.

Diese folgten dem Ruf der Oscar-, Golden-Globe- und Grammy-Gewinnerin trotz Ticketpreisen von teils über 400 Euro und kamen aus der ganzen Welt nach München - aus Schweden und Südafrika, Kalifornien und Chile. Denn die seit Monaten laufende Werbemaschinerie versprach nicht nur eine gigantische Konzertshow, sondern auch ein ganz besonderes Drumherum: Außen vor dem Stadion lockte noch die »Adele World« zum Zeitvertreib vor und nach dem Konzert.

Blasmusik und Freibier in der Adele World

Es ist eine Art Volksfest, bei dem Vieles an das Oktoberfest erinnert: So gibt es etwa ein Riesenrad und ein Kettenkarussell, Blasmusik und selbst Freibier aus einem Fass, das von einer festlich geschmückten Brauerei-Kutsche gebracht und von Münchens Wirtschaftsreferent Clemens Baumgärtner gekonnt mit zwei Schlägen angezapft wird. 

Die Stadt München, die sich finanziell nicht an den Kosten im dreistelligen Millionenbereich beteiligt, verspricht sich von der Konzertreihe eine Goldgrube: Mehr als eine halbe Milliarde Euro sollen Adeles Shows der Region bringen - durch Einnahmen in der Gastronomie, in Hotels, aber auch durch die Miete des Messegeländes. 

In der Adele World finden sich neben den bayerischen auch britische Elemente, oft mit Bezügen zu Adeles Karriere und ihren Vorlieben. So gibt es eine typisch rote Telefonzelle, wie sie auch in einem Adele-Video vorkommt, und den Nachbau des Pubs, in dem Adele ihre ersten Auftritte hatte. Ihre Lieblingsdrinks werden auch ausgeschenkt. Und bei vielen Details habe sich Adele persönlich eingebracht, hört man aus Veranstalterkreisen. So sei es ihr etwa wichtig gewesen, dass eine der Gondeln des Riesenrades auch für Rollstuhlfahrer zugänglich gemacht wird.

Noch neun Shows, dann wird abgebaut - für immer

Doch die ganze aufwendige Anlage soll nach dem letzten Konzert Ende August umgehend abgebaut werden - unwiederbringlich. »Never before und never again - es gibt diese Show nur hier, nur in München und nur in dieser Form«, hatte Veranstalter Marek Lieberberg versichert. 

Bis dahin wird es aber noch neun weitere Konzerte geben, das nächste am Sonntagabend. Diesmal sind die Wetteraussichten deutlich freundlicher. Bei der Premiere hatte noch ein Platzregen die Fans durchweicht. Wiederholen werden sich hingegen wohl die Verkehrsbehinderungen im Umfeld der Münchner Messe, vor allem durch die Anreise vieler Fans mit dem Auto. Wiederholen wird sich hoffentlich auch die friedliche Stimmung der Zuschauer: Es habe keinerlei größere Zwischenfälle gegeben, berichtete die Polizei nach dem ersten Konzert. 

 

 

© dpa-infocom, dpa:240802-930-192709/2