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»Earth Hour« setzt auch Zeichen für Frieden

Die Welt knipst am Samstag das Licht aus - und setzt so wie jedes Jahr ein Zeichen für den Klimaschutz. Symbolik und Motto der »Earth Hour« 2022 sollen auch den Frieden in den Fokus rücken.

Brandenburger Tor
Das Brandenburger Tor bei der Earth Hour 2020. Foto: Paul Zinken
Das Brandenburger Tor bei der Earth Hour 2020.
Foto: Paul Zinken

Es ist nur eine kleine Geste - doch wenn Millionen Menschen weltweit Ende März zur »Earth Hour« das Licht ausschalten, rückt mit dem Klimaschutz eines der größten Konfliktfelder unserer Zeit in den Fokus.

An diesem Samstag gehen rund um den Globus zur diesjährigen »Stunde der Erde« des WWF jeweils um 20.30 Uhr Ortszeit für 60 Minuten die Lichter aus. Doch in diesem Jahr ist nicht nur der Schutz des Planeten im Fokus. Mit dem Motto »Licht aus für einen friedlichen und lebendigen Planeten« steht die Aktion 2022 auch im Zeichen des Wunsches nach Frieden in der Ukraine, Europa und der ganzen Welt.

#LichtAus und #EarthHour

Ob Privatpersonen, Städte, öffentliche Einrichtungen oder Unternehmen, analog oder digital - der WWF lädt alle ein, mitzumachen und mit den Hashtags #LichtAus und #EarthHour in den sozialen Netzwerken davon zu berichten. So sollen in Büros, Häusern und Wohnungen, aber auch an berühmten Wahrzeichen wie dem Brandenburger Tor in Berlin, Big Ben in London und der Christusstatue in Rio de Janeiro die Lichter erlöschen.

»Wir müssen schnellstmöglich raus aus Öl, Kohle und Gas, um uns von klimaschädlichen Energieimporten unabhängig zu machen. Nur so können wir das Klima schützen und gleichzeitig unsere Energiesicherheit erhöhen«, forderte Viviane Raddatz, Leiterin Klimaschutz und Energiepolitik beim WWF Deutschland, im Vorfeld der Veranstaltung laut Mitteilung. Laut WWF zeigten sich die Auswirkungen der Klimakrise insbesondere durch Dürresommer, Hochwasser und Waldbrände inzwischen auch hierzulande greifbarer als je zuvor.

»Uns wird aktuell schmerzlich vor Augen geführt, wie tief wir in der Abhängigkeitsfalle der fossilen Energien stecken«, so Raddatz mit Blick auf den in der Ukraine wütenden Krieg. Um dort herauszukommen müsse man stärker auf Energieeffizienz setzen und »die Energiewende entfesseln«. »Jedes neu aufgestellte Windrad und neu installierte Solaranlage sichert unsere Lebensgrundlagen.«

Solidarität mit der Ukraine

Als Zeichen der Solidarität mit den Opfern des Krieges in der Ukraine kündigte der WWF etwa an, den Frieden nicht nur in Worten, sondern auch visuell in den Fokus zu rücken: Eine Friedenstaube werde Hauptmotiv etwa für die am Brandenburger Tor geplante Aktion sein.

Mit Blick auf Krieg, Klimakrise und die Abhängigkeit von fossilen Energien sei das Signal der Klimaschutzaktion, Menschen über Grenzen hinweg für einen friedlichen und lebendigen Planeten zusammen zu bringen, wichtiger denn je, betonen die Veranstalter.

Die Idee zur »Earth Hour« wurde vor 15 Jahren in Australien von der Umweltstiftung WWF geboren. Heute sei sie die wohl größte weltweite Klima- und Umweltschutzaktion der Welt, sagt die Stiftung. Inzwischen wird demnach die Stunde der Erde auf allen Kontinenten in mehr als 180 Ländern veranstaltet. Weltweit nähmen mehr als 7000 Städte teil, hieß es.

In Deutschland zeichnet sich für dieses Jahr mit Stand Anfang der Woche wieder eine Rekordbeteiligung ab: Laut WWF waren schon knapp 600 Städte und Gemeinden in Deutschland angemeldet, 2021 nahmen etwa 580 teil.

© dpa-infocom, dpa:220324-99-648960/7