Nach zwei Jahren ohne Stollenfest wegen der Corona-Pandemie hat Dresden am Samstag wieder seine berühmte Advents-Köstlichkeit groß gefeiert. Tausende Schaulustige säumten die Straßen der Altstadt, als ein großer Striezel - ein alter Begriff für den Dresdner Christstollen - bei einem feierlichen Umzug vom Theaterplatz zum Altmarkt gefahren wurde.
Der Hunderte Meter lange Festumzug der Stollenbäcker samt amtierendem Stollenmädchen und historischen Bildern endete an der Bühne des Dresdner Striezelmarkts, um das sich die Massen drängten. Dort wurde das Festgebäck dann mit dem nach historischem Vorbild gefertigten Stollenmesser zerteilt und für einen guten Zweck verkauft.
Das Spektakel hat seit 1994 Tradition. Wegen der Corona-Beschränkungen in den vergangenen beiden Jahren war es ebenso ausgefallen wie der Striezelmarkt, wie der Weihnachtsmarkt in der sächsischen Landeshauptstadt bezeichnet wird.
Die Idee geht auf ein legendäres Fest von Sachsens Kurfürst August der Starke im 18. Jahrhundert zurück: das »Zeithainer Lustlager« von 1730. Als Höhepunkt wurde dort in einem eigens dafür errichteten Backofen ein Riesenstollen gebacken, in einem feierlichen Zug ins Lager gezogen und mit einem eigens für diesen Zweck angefertigten Stollenmesser angeschnitten.
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