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Diese Ochsenknechts: »Ganz normal sind wir alle nicht«

Wilson oder Jimi? Viele Leute können die Ochsenknecht-Brüder nicht auseinanderhalten. Das kann sich dank einer Serie bei Sky ändern. Eine Frage stellt sich: Ist nicht schon alles über die Ochsenknechts gesagt?

Familie Ochsenknecht
Natascha Ochsenknecht (vorne) macht ein Foto ihrer Familie auf Mallorca. Foto: Clara Margais
Natascha Ochsenknecht (vorne) macht ein Foto ihrer Familie auf Mallorca.
Foto: Clara Margais

Natascha Ochsenknecht (57) hat Tinder ausprobiert. »Ich stelle gar nicht so hohe Ansprüche.« Sie will einfach nur ein menschliches Wesen zu Hause haben, das »keine Arschlochseite hat«.

Später stellt sich ihr Sohn Wilson Gonzalez (31) vor: »Ich mag auch Kunst, Kultur und Kartoffeln mit Quark.« Sein Bruder Jimi Blue (30) erzählt, dass er schon mit 18 und ohne Führerschein zehn verschiedene Autos hatte. Gleich nach seinem Auszug hat er sich eine zweistöckige Wohnung in München-Schwabing »geholt«. Nesthäkchen Cheyenne Savannah (21) will einfach so rüberkommen, »wie ich wirklich bin: einfach scheiße«.

Promi-Familien als Dokuserie, das hat es schon öfter gegeben, ob mit dem britischen Rocker Ozzy Osbourne oder in den USA mit den Kardashians. »Diese Ochsenknechts«, ab diesem Montag bei Sky, gibt in sechs Folgen Einblicke ins Leben der Ochsenknechts, gedreht wurde etwa in Berlin und München, in Österreich, Thailand und auf Mallorca.

Zum Anfang wird noch einmal erklärt, warum die Familie eigentlich prominent ist. Also: Die Brüder wurden im Kino mit den »Wilden Kerlen« als Kinder zu Stars, die Schwester modelt. Natascha war mal mit Uwe Ochsenknecht verheiratet, der nach »Männer« einer der bekanntesten Schauspieler Deutschlands wurde. An der Soap wirkt er nicht mit. Er habe sein eigenes Leben, sagte Natascha Ochsenknecht bei der Online-Vorstellung der Serie über ihren Ex-Mann. Es geht demnach um einen Teil der Familie - »diese« Ochsenknechts, nicht um »die« Ochsenknechts.

Promi-Mutter mit Geschäftssinn

An der Seite von Uwe sei sie damals sehr unterschätzt worden, als »schön und dumm«, sagt Natascha Ochsenknecht im Rückblick. Wikipedia nennt sie »ein deutsches ehemaliges Model«. Das greift etwas kurz: Promi-Mutter mit Geschäftssinn, Selbstironie und gelegentlichem Mut zur Peinlichkeit passt besser. Ihre Biografie trägt den Titel »Augen zu und durch«.

»Ganz normal sind wir alle nicht«, sagt Jimi, der Ochsenknecht-Bruder mit den dunklen Haaren. Sein blonder Bruder Wilson, der Vater Uwe sehr ähnlich sieht, erzählt, dass er seit 19 Jahren Schauspieler ist. Zu seinem Beruf erklärt er: »Man dreht, und wenn man frei hat, hat man frei.«

Ein bisschen Drama, ein bisschen Zitate-Gold

Natürlich wissen die Ochsenknechts, dass sie bei so einer Soap liefern müssen. Es darf nicht langweilig sein. Ein bisschen Zitate-Gold und Drama müssen sein. Die Macher der Serie jazzen das mit Schnitten, Musik und Kamera aus der Drohnenperspektive hoch. Im Fachjargon fällt das Ganze in die Rubrik Personality-Show, ein »guilty pleasure«, also eine Fernsehsünde, die Spaß machen kann. Bei Erfolg ist laut dem Sender eine Fortsetzung möglich.

Die erste Folge spielt in Österreich, auf dem Bauernhof von Nino, dem Freund von Cheyenne, der als »Dorfjunge und Landwirt« in die Promi-Familie geriet. Mutter Natascha fliegt im Hippie-Glamourlook mit Groß-Gepäck aus Mallorca ein, vorher muss das Paar das Haus putzen. »Wenn sie hier ist, dann ist die Chefin gelandet«, sagt Nino.

Cheyenne ist gerade Mutter geworden (die Tochter heißt Mavie), und auch Jimi wurde Vater (die Tochter heißt Snow Elanie). Wie er damals mit seiner Freundin zusammenkam? »Geschrieben, getroffen, Urlaub, zusammen, Kind«. Es gab diverse Berichte über ein Beziehungsdrama. Der Stand in der Doku: »Ich bin vergeben«, sagt Jimi.

Wenn die Steuerfahndung klingelt

Es ist eine Familie voller Medienprofis. Sogar Urgroßmutter Bärbel, Nataschas blendend aussehende Mutter, ist laut der Tochter bei Instagram. Viele Schlagzeilen ranken sich um die Ochsenknechts, und sie bekommen im Netz einigen Hass ab, bis hin zu Morddrohungen. So etwas macht ihnen doch zu schaffen, deutet sich in der ersten Folge an.

Dass die Soap als Fernsehunterhaltung für Freunde des gepflegten Klatsches funktioniert, hängt auch damit zusammen, dass die Promis darin zwar dicke Autos fahren, aber auch ganz normale Familienbefindlichkeiten haben: Die Mutter nervt manchmal, einer der Brüder musste mit dem neuen Freund der kleinen Schwester erst noch warm werden. Es fallen Sätze wie »Ich hab vergessen, 'ne Badehose einzupacken« oder »Haben wir irgendwo richtige Butter?«

Dann klingelt es. Vor dem Bauernhof steht die Steuerfahndung. Da will der Zuschauer natürlich wissen: Was ist da jetzt schon wieder los bei den Ochsenknechts?

© dpa-infocom, dpa:220220-99-213687/4