Leipzig (dpa) - Die Suche nach der Ursache des schweren Busunglücks auf der Autobahn 9 bei Leipzig mit einer Toten und neun Schwerverletzten geht weiter. Der 59-jährige Fahrer des Busses konnte aufgrund seiner schweren Verletzungen zunächst nicht befragt werden, wie eine Polizeisprecherin sagte.
Die Polizei untersuche den Bus, die Passagiere erhielten Anhörungsbögen, um die Unfallursache aufzuklären. Die Autobahnpolizei hatte am Sonntagabend erklärt, nach ersten Ermittlungen könnte ein sogenannter Sekundenschlaf des Fahrers zu dem Unfall geführt haben. Die Polizeisprecherin in Halle bestätigte die Aussage am Montagmorgen nicht: Für einen solchen Verdacht sei es noch zu früh.
Der Bus des Unternehmens Flixbus war am frühen Abend auf der A9 in Richtung München bei Bad Dürrenberg an der Landesgrenze zwischen Sachsen und Sachsen-Anhalt von der mittleren Spur nach rechts von der Fahrbahn abgekommen und an der Böschung umgekippt. Eine Leitplanke bohrte sich durch die Windschutzscheibe.
Eine Frau kam bei dem Unfall ums Leben. Genaue Angaben zur Identität der Toten konnte die Polizeisprecherin am Montagmorgen nicht machen. Neun Menschen wurden schwer, 63 Menschen leicht verletzt. Die Verletzten wurden auf insgesamt 14 Krankenhäuser verteilt - zumeist in Sachsen-Anhalt und Sachsen. An Bord des Busses von Berlin nach München waren 75 Menschen.
Wie viele der Fahrgäste angeschnallt waren, konnte die Polizeisprecherin zunächst nicht sagen. Die Flixbus-Fahrer seien dazu angewiesen, vor Beginn einer Fahrt in mehreren Sprachen auf die gesetzliche Anschnallpflicht hinzuweisen, sagte ein Sprecher von Flixbus der Deutschen Presse-Agentur. Allerdings könnten die Fahrer nicht sicherstellen, dass alle Passagiere der Pflicht nachkommen.
Die A9 wurde am Montag nach einer rund knapp zwölf Stunden dauernden Sperrung wieder für den Verkehr freigegeben. Sachsen-Anhalts Regierungschef Reiner Haseloff und Innenminister Holger Stahlknecht (beide CDU) dankten am Montag den zahlreichen Einsatzkräften. Sie sprachen den Hinterbliebenen der Toten ihre Anteilnahme aus. Den Verletzten wünschten sie eine schnelle Genesung.
Flixbus richtete am Sonntagabend eine Hotline für Angehörige ein. »Der Bus war im Auftrag von Flixbus planmäßig zwischen Berlin und München unterwegs«, bestätigte das Reiseunternehmen der Deutschen Presse-Agentur. »Unser Mitgefühl gilt den betroffenen Fahrgästen und Busfahrern sowie deren Familien und Freunden.«