BRUMADINHO: Auf der Suche nach Überlebenden des verheerenden Dammbruchs an einer Eisenerzmine im Südosten Brasiliens haben Helfer im Schlamm einen Bus gefunden.
Ob und wie viele Menschen in dem Fahrzeug saßen, sei noch unklar, berichtete die Zeitung »O Globo« am Sonntagabend (Ortszeit). Schon zuvor war dem Bericht zufolge ein erster Bus am Ort des Dammbruchs in Brumadinho im Bundesstaat Minas Gerais entdeckt worden, aus dem Einsatzkräfte mindestens zehn Leichen bargen.
Ein freiwilliger Helfer hatte den zweiten Bus »O Globo« zufolge im Schlamm entdeckt. »Ich wollte helfen, eine Kuh zu retten und sah ein blaues Teil, ich grub und sah, dass es ein Fahrzeug war, vielleicht ein Minibus«, sagte er »Globo«-Reportern. Er habe aber kein Werkzeug bei sich gehabt und nicht sehen können, ob in dem Bus Menschen saßen.
Der Damm an der Eisenerzmine Córrego do Feijão des Konzerns Vale in Brumadinho war am Freitag gebrochen, daraufhin rollte eine Schlammlawine über Teile der Anlage und benachbarte Siedlungen hinweg. Mindestens 58 Menschen kamen ums Leben, 305 weitere galten noch als vermisst, wie die Zivilschutzbehörde am Sonntag mitteilte. 192 Menschen seien gerettet worden, berichtete »O Globo« weiter. Die Zahl der Toten dürfte demnach noch steigen.
Wie es zu dem Unfall kam, sei noch unklar, sagte Vale-Präsident Fábio Schvartsman. Umweltschutzverbände fordern schon seit langem eine strengere Kontrolle der Bergbaukonzerne. 2015 gab es in Minas Gerais bereits ein ähnliches Unglück. Bei der »Tragödie von Mariana« kam es damals in einem Eisenerzbergwerk zu einem Dammbruch an einem Rückhaltebecken. Seinerzeit starben 19 Menschen.