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Bruder des Königs - Prinz Edward wird 60

Er trägt einen berühmten Titel und ist der Bruder des Königs: Prinz Edward zählt zu den wichtigsten Royals. Doch auch zum 60. Geburtstag steht er vor allem im Schatten seiner Geschwister.

Prinz Edward
Das offizielle Foto des Buckingham-Palastes zum 60. Geburtstag von Prinz Edward. Foto: Chris Jelf/DPA
Das offizielle Foto des Buckingham-Palastes zum 60. Geburtstag von Prinz Edward.
Foto: Chris Jelf/DPA

Neulich bekam es der Herzog von Edinburgh mit einem Rekordhalter zu tun. Auf der Insel St. Helena im Südatlantik traf Prinz Edward die Schildkröte Jonathan - mit offiziell 191 Jahren das wahrscheinlich älteste Tier der Erde. Doch seit dem aufsehenerregenden Besuch in dem britischen Überseegebiet hat sich der jüngste Bruder von König Charles III. kaum blicken lassen.

Zuletzt verpasste Edward eine große Gedenkfeier für den letzten griechischen König Konstantin II. auf Schloss Windsor - er war mit Ehefrau Sophie im Skiurlaub. An diesem Sonntag (10. März) wird Edward 60 Jahre alt.

Die lange öffentliche Pause des 14. der britischen Thronfolge fiel kaum auf, meinen Spötter. Der jüngste Sohn von Queen Elizabeth II. gilt als unscheinbarstes Mitglied der Royal Family, als Vertreter der Kategorie »auch noch da«. Noch immer sehen ihn viele als Mann ohne besondere Eigenheiten, als langweilig, der aber immerhin keine Skandale mitschleppt - im Gegensatz zum dritten Bruder Prinz Andrew (64) oder auch dem König (75) selbst.

Ehefrau Sophie (59) war in den vergangenen Jahren präsenter, nahm während der Pandemie zahlreiche Online-Termine wahr und galt in den letzten Monaten ihrer Schwiegermutter als Vertraute der Queen.

Edward & Sophie
Herzogin Sophie, die Ehefrau von Prinz Edward, galt in den letzten Monaten ihrer Schwiegermutter als Vertraute der Queen. Foto: David Parry/DPA
Herzogin Sophie, die Ehefrau von Prinz Edward, galt in den letzten Monaten ihrer Schwiegermutter als Vertraute der Queen.
Foto: David Parry/DPA

Deutschland und St. Helena

Das änderte sich auch nicht allzu sehr, als Edward den Titel Herzog von Edinburgh von seinem 2021 verstorbenen Vater Prinz Philip übernahm. Ein Besuch in Deutschland im Mai 2023 erweckte den Eindruck, dass ihm künftig eine prominentere Rolle im Königshaus zugedacht war. Doch mit Ausnahme von der Begegnung mit Jonathan auf St. Helena, wo einst Napoleon im Exil starb, blieb seither nicht viel in Erinnerung.

Dabei braucht das Königshaus gerade jetzt jedes Mitglied. »Unterbesetzt« sei die Royal Family gewesen, urteilte die Zeitung »Times« über die vorige Woche. Der an Krebs erkrankte König und seine Schwiegertochter Prinzessin Kate (42), die sich von einer Unterleibsoperation erholt, fallen noch längere Zeit aus. Thronfolger Prinz William (41) sagte den familiär wichtigen Gedenkgottesdienst für Konstantin kurzfristig aus privaten Gründen ab - und Edward und Sophie waren Skifahren.

»Zweite Mannschaft«

Da war es an Königin Camilla (76), die Royals anzuführen. Umso mehr fiel auf, dass Charles' und Edwards in Ungnade geratener Bruder Andrew mit dabei war - und auf dem Weg zur Kirche unpassenderweise breit grinste, wie Medien kritisierten. Die Royal Family müsse derzeit mit der zweiten Mannschaft spielen, zog »Guardian«-Kolumnistin Marina Hyde einen Vergleich zum Fußball.

Edward schließt eigentlich eine Lücke im Gefüge der Family. Vom Alter her liegt er in etwa zwischen dem König und dessen Thronfolger. Nach William und Kate sind Edward und Sophie die jüngsten »working royals«, die offizielle Termine im Namen der Familie wahrnehmen. Ihre Kinder Lady Louise (20) und James (16), der von seinem Vater den Titel Earl of Wessex übernahm, wachsen in der Regel fern der Öffentlichkeit auf und sind nur bei den wichtigsten royalen Ereignissen zu sehen.

Die Monarchie zu verschlanken, war eine der ersten Maßnahmen von König Charles nach seinem Amtsantritt. Der skandalumwitterte Bruder Andrew und der jüngere Sohn Prinz Harry (39), der mit dem Rest der Familie im Streit liegt, waren damit auf jeden Fall außen vor. Aber die jüngsten gesundheitlichen Ausfälle machen deutlich, dass hier auch ein Risiko für die Institution liegen könnte. »Ich muss gesehen werden, damit man an mich glaubt«, lautete das berühmte Motto von Queen Elizabeth II. Seit ihrem Tod gilt dies umso mehr für alle ihre Nachfahren - auch Edward.

Orden für Prinz Edward

Ein besonderes Geschenk zum Geburtstag gab es vom König: Charles habe ihn in den Distelorden berufen, teilte der Buckingham-Palast mit. Die Aufnahme in den »Most Ancient and Most Noble Order of the Thistle« gilt als höchste Auszeichnung Schottlands. Die Distel gilt als Nationalblume des nördlichsten Landesteils im Vereinigten Königreich.

Der Buckingham-Palast postete zu Edwards Geburtstag eine kleine Diashow mit Fotos aus dem Leben des jüngsten Sohns von Queen Elizabeth II. Dazu hieß es: »Wünschen dem Herzog von Edinburgh alles Gute zum Geburtstag heute!«

© dpa-infocom, dpa:240304-99-210313/6