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Boris Becker freut sich über Stopp von Zwangsversteigerung

Die frühere Tennis-Legende fühlte sich mit der Online-Auktion seiner Trophäen, Uhren und Kleidungsstücke gedemütigt. Jetzt sieht sich Becker wieder im Aufwind.

Boris Becker
Boris Becker fühlt sich wieder im Aufwind. Foto: Daniel Reinhardt
Boris Becker fühlt sich wieder im Aufwind. Foto: Daniel Reinhardt

London (dpa) - Boris Becker (50) ist erleichtert - die Zwangsversteigerung persönlicher Erinnerungsstücke im Internet soll gestoppt sein.

Tennis-Trophäen, Uhren, sogar Socken hatte Insolvenzverwalter Mark Ford an ein Online-Auktionshaus gegeben, um die Gläubiger der insolventen Tennis-Legende zu bedienen. Am Donnerstagnachmittag sollte die Auktion zu Ende gehen.

Doch dann kam die Wende: »Endlich gute Nachrichten«, schrieb Becker am Mittwochabend auf Twitter und stellte ein Schreiben seiner Londoner Anwälte dazu. Darin hieß es, die Insolvenzverwalter hätten nachgegeben, die Versteigerung sei gestoppt. Ein Teil der zum Kauf angebotenen Stücke habe nur emotionalen Wert für Becker, zudem sei die Auktion absichtlich kurz vor dem Start des Wimbledon-Turniers angesetzt worden, bei dem Becker als Kommentator im Fernsehen zu sehen ist. Der Verkauf hätte seine Würde verletzt, argumentierten die Becker-Anwälte.

»Ich freue mich sehr, dass die Auktion abgesagt wurde«, teilte Becker dem Anwaltschreiben zufolge mit. Er fühle sich nun wieder im Aufwind. Bitterlich beklagte er sich aber über das »merkwürdige Verhalten« der Insolvenzverwalter. Seine »Freunde aus der Welt des Sports« seien entsetzt gewesen zu sehen, dass seine Socken versteigert werden sollten. »Vielleicht würden sie auch gerne meine Unterwäsche verkaufen«, schrieb Becker.

Trotzdem war die Online-Auktion am Donnerstagvormittag noch abrufbar. Ein Sprecher des Auktionshauses Wyles Hardy & Co sagte der Deutschen Presse-Agentur, die Auktion werde wohl in Kürze aus dem Netz genommen. Beckers Insolvenzverwalter waren für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Becker wurde im vergangenen Jahr von einem britischen Gericht für insolvent erklärt. Unter den rund 80 persönlichen Gegenständen des Ex-Tennis-Stars, die unter den Hammer kommen sollten, waren mehrere Trophäen. Das höchste Gebot stand am Donnerstag bei 33.100 Pfund (rund 37.500 Euro) für eine Replik des US-Open-Pokals aus dem Jahr 1989. Auch ein Wimbledon-Pokal, ein Bambi und eine Goldene Kamera waren auf der Liste.

Doch lange nicht alle Trophäen aus Beckers Karriere gehörten dazu. Im Januar hatte Insolvenzverwalter Mark Ford einen öffentlichen Aufruf gestartet, weil viele nicht auffindbar waren, darunter mehrere Wimbledon-Pokale und Siegertrophäen der Australian Open.

Eigenen Angaben zufolge belaufen sich Beckers Schulden auf 3,9 Millionen Euro. Der Hauptgläubiger fordere aber mehr als doppelt so viel. Beckers Anwälte versuchen, das Insolvenzverfahren mit Verweis auf diplomatische Immunität ihres Mandanten zu stoppen. Becker hatte im April mitgeteilt, er sei zum Attaché für Sport, Kultur und humanitäre Angelegenheiten der Zentralafrikanischen Republik ernannt worden. Hochrangige Politiker des bitterarmen Landes bestreiten aber, dass Becker sich auf diplomatische Immunität berufen kann.

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