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Blackout in Berlin dauert mehr als 24 Stunden

Unterricht fällt aus, Geschäfte sind geschlossen, Straßenbahnen bleiben stehen. Von einem großen Stromausfall sind im Berliner Südosten Tausende betroffen. Wann kommen sie wieder ans Netz?

Stromausfall in Köpenick
Fahrzeuge der Rettungsdienste stehen nach einem Stromausfall vor dem Krankenhaus in Köpenick. Foto: Julian Stähle
Fahrzeuge der Rettungsdienste stehen nach einem Stromausfall vor dem Krankenhaus in Köpenick. Foto: Julian Stähle

BERLIN. Schulen und Geschäfte zu, Wohnungen kalt, Telefon tot: Bei gut 30.000 Haushalten in Berlin ist mehr als 24 Stunden lang der Strom ausgefallen. Der großflächige Blackout hat das öffentliche Leben im Berliner Stadtteil Köpenick seit Dienstag erheblich eingeschränkt.

An der Reparatur wurde am Mittwoch mit Hochdruck gearbeitet. Man gehe davon aus, dass die Vollversorgung erst am späten Abend wieder hergestellt werden könne, sagte die Vattenfall-Sprecherin für das Berliner Stromnetz, Julia Klausch, der Deutschen Presse-Agentur. Die Kabel müssten komplett erneuert werden.

Durch den Ausfall im Südosten der Hauptstadt waren auch 2000 Gewerbebetriebe betroffen. Am frühen Abend solle es eine Teilversorgung geben, mit der rund die Hälfte der betroffenen Haushalte und Firmen wieder versorgt werden könnten. Bei der Reparatur kämen mehrere »unglückliche Komponenten« zusammen, die man in dieser Form noch nicht gehabt habe, sagte die Sprecherin. »Die bauliche Situation lässt wenig Spielräume.«

Die Blockheizkraftwerke in Köpenick und Friedrichshagen gingen vorübergehend vom Netz. Das Kraftwerk in Friedrichshagen lieferte am Mittwoch laut Vattenfall aber wieder Strom. Zunächst hatte es geheißen, der Ausfall könnte in der Nacht zu Mittwoch behoben werden.

Bei einer Bohrung bei Bauarbeiten an der gesperrten Salvador-Allende-Brücke war neben dem Hauptkabel auch das Ersatzkabel beschädigt worden. Die verantwortliche Firma habe sich vorab nicht über deren Verlauf informiert, sagte die Sprecherin.

Tausende Menschen mussten deswegen bei weniger als zehn Grad Außentemperatur eine Nacht im Dunklen und Kalten verbringen. Am Mittwoch öffneten fünf Schulen, bei denen es noch Strom gab, ihre Türen für betroffene Bürger. Diese konnten sich dort aufwärmen oder ihr Handy aufladen. Die Köpenicker Altstadt war fast menschenleer, die meisten Läden und Restaurants waren dicht. Einige Straßenbahnen konnten nicht fahren. Auch das Krankenhaus Köpenick liegt in dem betroffenen Gebiet. Feuerwehr und Technisches Hilfswerk richteten eine zusätzliche Notstromversorgung ein. (dpa)