Nach dem kompletten Blackout auf der bei deutschen Reisenden sehr beliebten Kanaren-Insel La Gomera wird die Stromversorgung nur langsam wiederhergestellt. Rund ein Drittel der gut 22.000 Bewohner habe wieder Elektrizität, teilte das zuständige Unternehmen Endesa mit.
Der Ausfall auf der zu Spanien gehörenden Atlantik-Insel hatte sich gestern um drei Uhr morgens wegen eines Brandes im Wärmekraftwerk El Palmar nahe der Hauptstadt San Sebastián de la Gomera ereignet, wie der Inselrat mitteilte. Die Ursache des Feuers blieb vorerst unbekannt.
Der Betrieb des Flughafens, des Krankenhauses und des Hafens konnten dank Generatoren aufrechterhalten werden. Der Präsident des Inselrats, Casimiro Curbelo, sprach von einer »außergewöhnlichen Situation«, die »das Leben der Menschen, das Funktionieren der öffentlichen Dienste und natürlich auch die Wirtschaft der Insel« in Mitleidenschaft ziehe. Aufgrund des Blackouts gab es unter anderem weitreichende Störungen der Wasserversorgung und des Handynetzes, wie der staatliche TV-Sender RTVE berichtete.
La Gomera ist mit einer Fläche von circa 370 Quadratkilometern eine der kleinsten Kanarischen Inseln. Zum Vergleich: Sie ist kleiner als das Bundesland Bremen, das 419 Quadratkilometer aufweist. Rund 60 Prozent der insgesamt gut 300.000 Touristen, die jedes Jahr La Gomera besuchen, kommen aus Deutschland. Auch Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel war dort. Auf La Gomera setzt man nicht auf Sonnen- und Strandtourismus, sondern auf Reisende, die unter anderem gerne wandern und Wassersport oder Wal- und Delfinbeobachtung betreiben.
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