Modedesigner Kilian Kerner nutzte seinen Laufsteg bei der Berlin Fashion Week für eine politische Botschaft. Er zeigte kurze Kriegsszenen, Ausschnitte aus Nachrichtensendungen und Politikeransprachen auf Bildschirmen. Außerdem liefen Sequenzen halbnackter Menschen von einer Pride-Parade und Videos von Klimaschutz-Aktivisten der Letzten Generation, die mit den Worten »Sexualisierung« beziehungsweise »Hysterie« kommentiert wurden.
Auch gendergerechte Sprache erwähnte er in einem Video - was vom Wort »Zwänge« überlagert wurde. »Nenn mich einen naiven Idioten, aber ich möchte eine Welt, in der Glitzer regiert«, ertönte seine Stimme über die Lautsprecher am Laufsteg.
Der 39 Jahre alte Modeschöpfer präsentierte dann, wie angekündigt, seine Ready-to-wear-Kollektion mit viel Glitzer. Wie gewohnt zeigte der gebürtige Kölner viel Mesh und nackte Haut seiner Models.
Luftballons auf dem Laufsteg bei »Glück«
Die Berliner Modewoche unterstützt auch weiterhin ukrainische Designerinnen und Designer - am dritten Tag der Fashion Week zeigte das Label »Glück« mehr Kunst als tragbare Kleidung auf dem Laufsteg. Neben Pailletten und künstlichen Nägeln gehörten etwa auch Luftballons zu Outfits.
Das deutsche Wort Glück bedeute nach Angaben des Labels im Ukrainischen so viel wie »Halluzinationen«. Der Designer Jehor Baschtowenko, der Haute Couture auf dem Laufsteg zeigt, online aber auch Partykleidung und Pullover verkauft, trug auf dem Laufsteg einen blauen schlafanzugartigen Zweiteiler und bequem aussehende lila Puschen.
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