Auf abgeholzten Flächen in mittelamerikanischen Naturschutzgebieten wird einem Bericht zufolge illegale Viehzucht betrieben - teilweise für den Export auf internationale Märkte.
Der Rinderschmuggel aus Nicaragua, Honduras und Guatemala bringe Millionen US-Dollar ein und verursache ein hohes Maß an Abholzung, Umweltzerstörung und Gewalt gegen indigene Gemeinschaften, schrieben die Autoren des Berichts, den die auf Sicherheitsthemen spezialisierte Journalismus-Organisation Insight Crime am Mittwoch veröffentlichte.
In 35 Jahren 1,3 Millionen Hektar abgeholzt
»Ein Teil dieser Rinder wird nach Mexiko geschmuggelt, wo sie entweder die inländische Nachfrage nach Fleisch decken oder mit Rindfleischexporten in die Vereinigten Staaten und andere Länder vermischt werden«, hieß es. Der Bericht, dem eine 14-monatige Forschung zugrunde liegt, beschäftigt sich mit zwei Naturschutzgebieten in Nicaragua und je einem in Honduras und Guatemala. Diese stellten eines der größten und wichtigsten natürlichen Ökosysteme des Kontinents dar, betonten die Autoren.
In den vergangenen 35 Jahren seien dort insgesamt 1,3 Millionen Hektar abgeholzt worden. Rund 70 Prozent dieser Flächen würden für die Viehzucht genutzt. Die Herkunft der Rinder werde mit Hilfe korrupter Beamter verschleiert, und so gelangten die Tiere in die legale Handelskette. Nach Angaben von Insight Crime werden allein in Mexiko jährlich geschätzt 800.000 Rinder aus Guatemala geschmuggelt - ein illegaler Markt im Wert von etwa 320 Millionen Dollar (rund 305 Millionen Euro).
In den Rinderschmuggel sind schwer bewaffnete Gruppen des organisierten Verbrechens involviert. Das Geschäft diene auch als Fassade für andere illegale Aktivitäten, die für die Banden noch wichtiger seien, hieß es - etwa für den Schmuggel von Drogen und Holz sowie die Geldwäsche.
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