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Berühmter Pizzabäcker sorgt mit Ananas-Pizza für Aufregung

In Italien ist man stolz auf die traditionelle Pizza. Ein berühmter Pizzabäcker aus Neapel sorgt nun mit einem Video zu Ananas-Pizza für Wirbel - er nimmt sie in seine Speisekarte auf.

Gino Sorbillo
Der neapolitanische Pizzabäcker Gino Sorbillo bewegt die Gemüter traditioneller Pizza-Fans. Foto: Gino Sorbillo/DPA
Der neapolitanische Pizzabäcker Gino Sorbillo bewegt die Gemüter traditioneller Pizza-Fans.
Foto: Gino Sorbillo/DPA

Pizza gilt in Italien beinahe als heilige Tradition, auf die die Italiener sehr stolz sind. Und Italiener legen viel Wert auf ihre kulinarischen Traditionen. Ein berühmter Pizzabäcker aus Neapel sorgt nun mit einem Video für Aufregung in den sozialen Medien.

Gino Sorbillo, Inhaber von mehreren Restaurants in Italien und im Ausland, erklärte bei Instagram, er wolle Pizza mit Ananas auf seine Speisekarte nehmen. In dem Video isst er genüsslich eine solche Pizza. In Italien gilt Ananas-Pizza als kulinarische Todsünde.

»Leute, rastet nicht aus. Ich hänge an der Tradition, aber ich will sie versuchen, weil ich sie auf meine Speisekarte gesetzt habe«, sagte Sorbillo, der mit seiner Pizzeria bis nach Miami und Tokio expandierte, in dem Video. Daraufhin kostet er die Pizza mit einem großen Stück Ananas. »Leute, ich schwöre euch, sie ist gut«, so Sorbillo nach dem Kosten.

Prominente Gäste

Berühmt wurde Sorbillo vor allem mit seiner Pizzeria im historischen Zentrum Neapels. Sein Restaurant in der Heimatstadt der Pizza ist sowohl bei Prominenten aus dem Ausland und aus Italien als auch bei Touristen sehr beliebt. Erst kürzlich aßen der kroatische Tennis-Star Novak Djokovic oder der kolumbianische Sänger Maluma bei ihm Pizza.

Sorbillo gilt eigentlich als Anhänger der klassischen Pizza-Tradition. Vor einigen Jahren setzte er sich dafür ein, dass die »Kunst des neapolitanischen Pizzabäckers« in die Unesco-Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen wird. Dies geschah 2017. Der Legende nach wurde 1889 in Neapel die erste Pizza gebacken.

Das Heilige und das Profane

In den sozialen Medien mehrten sich nach dem Video die kritischen Reaktionen. »Echte Pizza ist etwas anderes. Überlassen wir diese hier den Amerikanern«, schrieb etwa ein User. »Ich liebe Pizza und ich liebe Ananas, aber lasst uns nicht das Heilige mit dem Profanen vermischen«, kommentierte ein anderer.

Einige Kritiker warfen Sorbillo gar eine schlaue Medienkampagne vor: »Du bist wirklich clever und weißt, wie man Marketing macht.« Tatsächlich lud er seine Follower zum Probieren der Ananas-Pizza in sein Restaurant ein.

© dpa-infocom, dpa:231231-99-452009/4