Logo
Aktuell Panorama

Bahnbetreiber legt nach Zugunglück Schlafwagen still

Ein schweres Eisenbahnunglück mit vier Toten hat Tschechien erschüttert. Jetzt zieht der Bahnbetreiber Konsequenzen.

Zugunglück in Tschechien
Rettungskräfte arbeiten am 6. Juni an der Unfallstelle nach dem Zusammenstoß zweier Züge in Pardubice. Foto: Vostárek Josef/DPA
Rettungskräfte arbeiten am 6. Juni an der Unfallstelle nach dem Zusammenstoß zweier Züge in Pardubice.
Foto: Vostárek Josef/DPA

Nach einem Eisenbahnunglück in Tschechien mit vier Toten zieht der Betreiber des beteiligten Personenzugs nun 13 Schlafwagen aus dem Verkehr. Grund dafür sei die Entdeckung von Konstruktionsfehlern bei diesem Wagentyp österreichischer Bauart, teilte das private Eisenbahnunternehmen Regiojet mit. 

Bei dem Unglück im tschechischen Pardubice in der Nacht zu Donnerstag war aus bislang ungeklärter Ursache ein voll besetzter Personenzug mit einem Güterzug frontal zusammengestoßen. Vier Menschen kamen ums Leben, 23 weitere wurden verletzt. Der nächtliche Schnellzug von Regiojet war auf dem Weg von Prag ins slowakische Kosice. An Bord waren nach Angaben der Feuerwehr mehr als 300 Passagiere. Die Bahninfrastruktur in dem EU-Mitgliedstaat Tschechien ist nach Ansicht von Experten stark überholungsbedürftig. 

In der Mitteilung des Bahnunternehmens hieß es nun, bei dem Unglück sei bei einem der Schlafwagen der Wagenrahmen zwischen dem ersten und zweiten Abteil gebrochen. Dies sei die Ursache dafür gewesen, dass die vier Passagiere ums Leben kamen. Bei Nachforschungen habe sich herausgestellt, dass bereits 2018 bei einem weniger schweren Unfall bei Salzburg ein Schlafwagen der österreichischen ÖBB desselben Typs und desselben Herstellers in ähnlicher Weise beschädigt worden war. Daher habe man sich entschlossen, alle Schlafwagen dieser Bauart zu verschrotten. 

© dpa-infocom, dpa:240608-99-322344/3