Die Kanzlerkandidatin berichtete auf Twitter, sie habe in dem Gespräch über Antisemitismus und Rassismus von einem Vorfall an einer Schule in ihrem Umfeld erzählt. Dort hätte sich ein Schüler geweigert, eine Bildergeschichte zu einem Arbeitsblatt zu schreiben, auf dem das Wort stand. »Leider habe ich in der Aufzeichnung des Interviews in der emotionalen Beschreibung dieses unsäglichen Vorfalls das Wort zitiert und damit selbst reproduziert«, schrieb Baerbock.
Während der Aufzeichnung sei ihr das bewusst geworden. Deshalb hätten die Grünen mit dem Zentralrat der Juden, der das Interview führte, eine Reaktion abgewogen. Im Interview, dessen Aufzeichnung Baerbock unter ihrem Tweet veröffentlichte, wird das Wort mit einem Piepton übertönt.
Baerbock machte zudem deutlich, der Fall stehe in keinem Zusammenhang zu den aus ihrer Sicht rassistischen Entgleisungen des Grünen-Politikers Boris Palmer. »Es ist offensichtlich, dass es sich um zwei verschiedene Dinge in unterschiedlichen Kontexten handelt«, betonte sie. Der Tübinger Oberbürgermeister Palmer hatte das »N-Wort« im Zusammenhang mit dem früheren Fußball-Nationalspieler Dennis Aogo genutzt - nach eigenen Angaben ironisch. Baerbock hatte daraufhin Beratungen über Palmers Parteiausschluss angekündigt. (dpa)