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Auto rast in deutsche Urlauber in Südtirol: Sechs Tote

Sie waren während der Skiferien unterwegs von einem Discobesuch in ihre Herberge. Da rast ein Autofahrer in eine Gruppe und tötet sechs junge deutsche Touristen in Südtirol. Der Fahrer war vermutlich betrunken.

Gedenken
Ein Mann zündet eine Kerze an der Stelle an, an der ein Auto in eine Gruppe von Menschen gerast ist. Foto: Helmut Moling/AP/dpa
Ein Mann zündet eine Kerze an der Stelle an, an der ein Auto in eine Gruppe von Menschen gerast ist. Foto: Helmut Moling/AP/dpa

Luttach (dpa) - Ein Auto ist in Südtirol in eine deutsche Reisegruppe gefahren und hat sechs junge Urlauber getötet. Alle Todesopfer stammen aus Deutschland, teilte die Feuerwehr mit. Die sechs Personen im Alter zwischen 20 und 25 Jahren seien noch am Unfallort gestorben, hieß es weiter.

Elf Menschen seien verletzt worden, vier davon schwerst. Der Fahrer des PS-starken Sportwagens war vermutlich betrunken, als er die Touristen tötete. Die Gruppe war in den Skiferien und soll in dem Wintersportort auf dem Heimweg von einem Discobesuch gewesen sein.

Das Auto sei gegen 1.00 Uhr nachts in dem kleinen Wintersportort Luttach im Ahrntal in die Gruppe gefahren. Die Polizei geht von einem Unfall und nicht von einer absichtlichen Tat aus. Die Opfer müssen noch abschließend identifiziert werden. »Das neue Jahr beginnt mit dieser schrecklichen Tragödie«, sagte der Südtiroler Landeshauptmann Arno Kompatscher auf einer Pressekonferenz in Luttach. »Wir sind alle geschockt.« Die Nachrichtenagentur Ansa berichtete von der Presekonferenz, die Gruppe komme aus dem nördlichen Deutschland.

Die Verletzten kamen in Krankenhäuser der Region, eine Frau wurde nach Innsbruck ins Krankenhaus geflogen. Der 28 Jahre alte Autofahrer überlebte. Nach Medienangaben hatte der Einheimische Alkohol im Blut. Er sei festgenommen worden, es werde wegen Tötung im Straßenverkehr ermittelt, berichtete Ansa.

Ein Sprecher der Feuerwehr in Luttach sagte der dpa, die Menschen seien auf der Hauptstraße des Ortes unterwegs gewesen. Vermutlich seien sie ausgegangen. Die Opfer kämen wahrscheinlich aus verschiedenen Regionen in Deutschland. 160 Einsatzkräfte waren vor Ort. Helmut Abfalterer von der Feuerwehr sagte der »Tageszeitung Online«: »Es hat ausgesehen wie auf einem Schlachtfeld.«

Die Polizei ermittle den Hergang des Unglücks, hieß es beim Landeskommando der Carabinieri. Den Angaben zufolge müssen die Opfer noch identifiziert werden. In der Gruppe hätten sich nicht alle untereinander gekannt und nicht alle hätten Dokumente bei sich gehabt, hieß es bei der Polizei. Das Auswärtige Amt äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht zu dem Vorfall.

Die Gegend liegt in Italien an der österreichischen Grenze und ist als Ski- und Wintersportgebiet bekannt. Luttach ist ein Dorf der Gemeinde Ahrntal, die etwas mehr als 1000 Einwohner hat. Es liegt in der Nähe von Bruneck. Der Ort ist bekannt bei deutschen Jugendgruppen, die zum Skifahren kommen. In dem Ort gab es nach dpa-Informationen seit längerem Klagen über Autos, die auf der Hauptstraße rasen.

Erst vergangenes Wochenende kamen bei einem Lawinenunglück in Südtirol drei Deutsche ums Leben.

Bericht Rai Südtirol