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Auto rast in deutsche Reisegruppe: Sechs Urlauber tot

Sie waren während der Skiferien unterwegs von einem Discobesuch in ihre Herberge. Da rast ein Autofahrer in eine Gruppe junger deutscher Touristen in Südtirol. Es gibt viele Tote. Der Fahrer war vermutlich betrunken.

Südtirol: Sechs Tote bei Unfall
Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Luttach sichern eine Unfallstelle in Luttach. Foto: Freiwillige Feuerwehr Luttach/dpa
Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Luttach sichern eine Unfallstelle in Luttach. Foto: Freiwillige Feuerwehr Luttach/dpa

Luttach (dpa) - Ein Auto ist in Südtirol in eine deutsche Reisegruppe gefahren und hat sechs junge Urlauber getötet. Man gehe davon aus, dass alle Opfer aus Deutschland gekommen seien, sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag. Sie sollen um die 22 und 23 Jahre alt sein.

Elf Menschen seien verletzt worden, vier davon schwerst. Der Fahrer des PS-starken Sportwagens war vermutlich betrunken, als er die Touristen tötete. Die Gruppe war in den Skiferien und soll in dem Wintersportort auf dem Heimweg von einem Discobesuch gewesen sein.

Das Auto sei gegen 1.00 Uhr nachts in dem kleinen Wintersportort Luttach im Ahrntal in die Gruppe gefahren. Die Polizei geht von einem Unfall und nicht von einer absichtlichen Tat aus. Die Opfer müssen noch abschließend identifiziert werden. »Das neue Jahr beginnt mit dieser schrecklichen Tragödie«, sagte der Südtiroler Landeshauptmann Arno Kompatscher auf einer Pressekonferenz in Luttach. »Wir sind alle geschockt.« Die Nachrichtenagentur Ansa berichtete von der Presekonferenz, die Gruppe komme aus dem nördlichen Deutschland.

Die Verletzten kamen in Krankenhäuser der Region, eine Frau wurde nach Innsbruck ins Krankenhaus geflogen. Der 28 Jahre alte Autofahrer überlebte. Nach Medienangaben hatte der Einheimische Alkohol im Blut. Er sei festgenommen worden, es werde wegen Tötung im Straßenverkehr ermittelt, berichtete Ansa. Die Opfer kamen demnach wohl aus Norddeutschland, woher genau, war unklar.

Ein Sprecher der Feuerwehr in Luttach sagte der dpa, die Menschen seien auf der Hauptstraße des Ortes unterwegs gewesen. Vermutlich seien sie ausgegangen. Die Opfer kämen wahrscheinlich aus verschiedenen Regionen in Deutschland. 160 Einsatzkräfte waren vor Ort. Helmut Abfalterer von der Feuerwehr sagte der »Tageszeitung Online«: »Es hat ausgesehen wie auf einem Schlachtfeld.«

Die Polizei ermittle den Hergang des Unglücks, hieß es beim Landeskommando der Carabinieri. Den Angaben zufolge müssen die Opfer noch identifiziert werden. In der Gruppe hätten sich nicht alle untereinander gekannt und nicht alle hätten Dokumente bei sich gehabt, hieß es bei der Polizei. Das Auswärtige Amt äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht zu dem Vorfall.

Die Gegend liegt in Italien an der österreichischen Grenze und ist als Ski- und Wintersportgebiet bekannt. Luttach ist ein Dorf der Gemeinde Ahrntal, die etwas mehr als 1000 Einwohner hat. Es liegt in der Nähe von Bruneck. Der Ort ist bekannt bei deutschen Jugendgruppen, die zum Skifahren kommen. In dem Ort gab es nach dpa-Informationen seit längerem Klagen über Autos, die auf der Hauptstraße rasen.

Erst vergangenes Wochenende kamen bei einem Lawinenunglück in Südtirol drei Deutsche ums Leben.

Bericht Rai Südtirol