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Angreifer verletzt sechs Menschen im Pariser Nordbahnhof

Plötzlich Panik im Pariser Gare du Nord: Ein Messerangreifer verletzt im morgendlichen Berufsverkehr sechs Menschen. Zwei Polizisten außer Dienst setzen den Täter mit Schüssen außer Gefecht.

Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin
Gérald Darmanin, Innenminister von Frankreich, dankt den Helfern nach einem Angriff in Paris. Foto: Christophe Gateau
Gérald Darmanin, Innenminister von Frankreich, dankt den Helfern nach einem Angriff in Paris.
Foto: Christophe Gateau

Im immer wieder von Attacken erschütterten Frankreich ist es ein Schock: Ein Messerangreifer hat im internationalen Pariser Bahnhof Gare du Nord sechs Menschen verletzt, einen davon schwer. Zwei Polizeibeamte hätten den Angreifer mit mehreren Schüssen außer Gefecht gesetzt, sagte Innenminister Gérald Darmanin.

Der Täter kam lebensgefährlich verletzt in eine Klinik. Sein Motiv war zunächst unklar, Hinweise auf Terrorismus gab es vorläufig keine. Der junge Mann stammt nach Angaben des Senders BFMTV und der Zeitung »Le Parisien« aus Libyen und war bereits im vergangenen Sommer zum Verlassen Frankreichs aufgefordert worden. Den Behörden war er demnach durch Eigentumsdelikte bekannt.

Unter den Verletzten ein Polizist, der den Täter stoppte

Zu der Attacke im Bahnhofsgebäude sei es um 6.42 Uhr unvermittelt gekommen, sagte Polizeisprecherin Loubna Atta. Zwei Beamte außer Dienst hätten »mit kühlem Kopf und professionell eingegriffen«. Bezahlt gemacht habe sich, dass die Polizeipräsenz in Bahnhöfen vor einiger Zeit verstärkt worden sein. Unter den Verletzten befand sich nach Angaben des Innenministers einer der Grenzpolizisten, die den Täter stoppten. Der Minister dankte den Einsatzkräften »für ihre effiziente und mutige Reaktion«. Die Polizisten gaben drei Schüsse ab.

Plötzlich habe es Panik im Bahnhof gegeben, Menschen seien weggerannt, sagte die Reisende Lilie, die eigentlich gerade zu ihrem Zug nach Amsterdam laufen wollte, dem Sender RTL. Nur wenige Meter entfernt habe sie gesehen, wie der Täter mit ziemlicher Gewalt auf sein erstes Opfer losgegangen sei. Sie habe dann geholfen, das geschockte und blutende Opfer in Sicherheit zu bringen. Als sie die Schüsse gehört habe, sei ihr klar gewesen, dass die Lage unter Kontrolle sei.

Auch im ICE aus Deutschland nach Paris war die Attacke am Vormittag Gesprächsthema von Personal und Reisenden. Die Züge aus Deutschland fahren teils zum Gare du Nord, der größere Teil steuert den daneben liegenden Ostbahnhof Gare de L'Est an.

© dpa-infocom, dpa:230111-99-178126/4