Behördenvertreter sehen nach dem tödlichen Sturz eines Mannes in ein plötzlich entstandenes Loch in seinem Garten keine weiteren erhöhten Risiken für Anwohner in Bad Sulza bei Weimar.
»Es gibt aus unserer Sicht keinen Anlass zur Sorge für die dortige Gesellschaft«, sagte ein Sprecher des Thüringischen Landesamtes für Umwelt, Bergbau und Naturschutz (TLUBN). Am Montag war ein 62-jähriger Mann am Rande der Stadt beim Rasenmähen in seinem Garten in ein etwa ein Meter breites und sechs Meter tiefes Loch gestürzt und gestorben. Das Loch hatte sich nach Angaben der Polizei plötzlich aufgetan.
Da das Loch ersten Erkenntnissen zufolge etwa die Form einer Glocke habe und nach unten hin breiter werde, könne es jedoch passieren, »dass der Rand nicht standhält«, sagte der Sprecher. »Aber darüber hinaus ist kein erhöhtes Risiko für das weitere Umfeld erkennbar.« Die Absperrung im Radius von 50 Metern sei üppig und ausreichend. Einen für Mittwoch angedachten detaillierten Blick in das Loch via Kamera wolle man aus Sicherheitsgründen mit einer Drehleiter umsetzen.
Menschen in Bad Sulza nicht unbesorgt
Die Menschen in Bad Sulza schienen recht unbesorgt. Im unweit gelegenen Freibad herrschte nach Angaben des Schwimmmeisters reges Treiben. Abseits des Mitgefühls für die Familie sei »alles beim Alten«, sagte Tobias Krug am Telefon. Nach Angaben eines Stadtvertreters können sich auch Anwohner sowie Gäste der sich auf dem Grundstück befindenden Pension weiter unbesorgt in den zugänglichen Flächen bewegen. Damit es zu keinem Versehen mit tragischem Ausgang komme, habe die Stadt jedoch mittlerweile das vorerst angebrachte bewegliche Flatterband durch einen festen Bauzaun ersetzt.
Ob das Loch möglicherweise durch einen plötzlichen Erdfall zustande kam oder im Zusammenhang mit Altbergbau in der Region steht, ist noch unklar. Auch Überlegungen, ob ein unterirdischer Bachlauf die Erde einstürzen ließ, wurden vom Landesamt weiter geprüft. »Wir schließen momentan noch nichts aus«, sagte der Sprecher.
In der Kurstadt Bad Sulza mit seinem Gradierwerk bestehe durchaus durch wasserlösliche Gesteinsschichten ein gewisses Potenzial für Erdfälle, sagte der Sprecher. Sei dies die Ursache, wäre es jedoch der erste Erdfall in der Stadt. Das Potenzial sei hier zudem auch nicht höher als in anderen solcher Gebiete in Thüringen.
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