In einem alten Bunkerstollen sollen Touristen ab Ende des Sommers mehr über die Geschichte von Helgoland erfahren. Derzeit laufen die Arbeiten auch Hochtouren, der Eingang wird am Fahrstuhl mitten im Ort im sogenannten Unterland sein.
Der Leiter des Museums Helgoland, Jörg Andres, geht von rund 3,5 Millionen Euro Kosten aus.
Der Tunnel war nach Angaben von Andres durch Sprengungen der Alliierten nach dem Zweiten Weltkrieg verschüttet worden. 250 Meter dieses Stollens werden für Besucher wieder begehbar sein. Doch dafür musste erst einmal über viele Monate ein Zugang in den Fels gebaut werden, um den bestehenden Tunnel zu erreichen. Dieser Bunkerstollen sei eigentlich ein Verbindungsgang gewesen, schilderte Andres. »In diesen konnten die Leute im Unterland hineinflüchten und dann unterirdisch zu ihren Bunkerplätzen im Oberland gelangen.«
Im Zweiten Weltkrieg wollten die Nationalsozialisten mit dem Projekt »Hummerschere« durch Aufspülungen und Betonbauten einen riesigen Marinehafen als Flottenstützpunkt errichten. Es kam zu Luftangriffen, die die Insel unbewohnbar machten. Schließlich übernahmen die Briten die Kontrolle und nutzten die Nordseeinsel jahrelang als Bomben-Übungsgelände. 1947 sprengten die Briten zudem mit 6700 Tonnen Munition beim »Big Bang« alle militärischen Anlagen. Als Helgoland 1952 freigegeben wurde, war die Insel nur noch eine Ruinenlandschaft.
Geplant ist, dass die Besucher selbstständig durch den Stollen gehen und Informationen mittels Szenen, Exponaten, Bildern oder Tafeln erhalten. Die Arbeiten kommen gut voran, ab Mai sollen die Ausstellungsstücke eingebaut werden. Der Eintritt wird nach derzeitiger Planung sieben Euro kosten.
Informationen zum neuen Bunkerstollen im Unterland
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