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Aktuell Trauer

Aktivist Rüdiger Nehberg mit 84 Jahren gestorben

Erst war er nur Abenteurer, dann Augenzeuge und Aktivist: Rüdiger Nehberg brach aus der eigenen Backstube zu spektakulären Survival-Trips auf. Er wurde zu Deutschlands Abenteurer Nummer eins.

Hat sich zum Menschenrechtsaktivisten entwickelt: Rüdiger Nehberg beim Signieren seiner Bücher. FOTO: RENKENBERGER
Rüdiger Nehberg beim Signieren seiner Bücher (Archivbild). FOTO: RENKENBERGER
Rüdiger Nehberg beim Signieren seiner Bücher (Archivbild). FOTO: RENKENBERGER

RAUSDORF. Der Survival-Pionier und Menschenrechtler Rüdiger Nehberg ist tot. Der als »Sir Vival« bekannt gewordene Abenteurer und Aktivist starb im Alter von 84 Jahren, wie seine Frau der dpa mitteilte. »Wir trauern«, stand zudem im Internetauftritt von Nehbergs Verein Target.

Nehberg hatte mit seinen spektakulären Aktionen als Überlebenskünstler auf dem Atlantik, im Dschungel und in der Wüste immer wieder für Aufsehen gesorgt. Die Aufmerksamkeit nutzte er, um sich für bedrohte Völker zu engagieren. Seit Anfang der 80er Jahre setzte er sich für das indigene Volk der Yanomami im brasilianischen Regenwald ein, deren Lebensraum etwa durch Goldsucher massiv in Gefahr geraten war.

Später kämpfte Nehberg gemeinsam mit seiner Frau gegen den Brauch der Genitalverstümmelung bei jungen Mädchen und Frauen in Afrika und Asien. Mit seinem Verein Target organisierte das in Rausdorf bei Hamburg lebende Paar eine »Karawane der Hoffnung« durch die Wüste und im Jahr 2006 eine Konferenz hochrangiger islamischer Gelehrter in Kairo, die die Genitalverstümmelung in Form einer Fatwa als nach islamischem Recht verboten deklarierte.

Der gelernte Bäcker und Konditor aus Bielefeld hatte vor und zunächst auch während seiner Abenteurerzeit eigene Ladengeschäfte in Hamburg. Ende der 60er Jahre befasste er sich mit dem Thema Überlebenstraining und wurde zum Survival-Pionier in Deutschland. (dpa)

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