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3000 Temposünder kommen nach Hackerangriff ohne Strafe davon

Der Hackerangriff auf einen kommunalen IT-Dienstleister im Landkreis Ludwigslust-Parchim war ein Glück für eine ganze Reihe von geblitzten Autofahrern. Sie mussten keine Strafe zahlen. Warum?

Hackerangriff
Nach einem Hackerangriff konnten zeitweilig keine Fahrzeughalter ermittelt werden - die Temposünder mussten nicht zahlen. Foto: Oliver Berg
Nach einem Hackerangriff konnten zeitweilig keine Fahrzeughalter ermittelt werden - die Temposünder mussten nicht zahlen.
Foto: Oliver Berg

Rund 3000 Temposünder kommen in Mecklenburg-Vorpommern wegen eines großen Hackerangriffs vom vergangenen Jahr im Landkreis Ludwigslust-Parchim ohne Strafe davon.

Die Verfahren mit geblitzten Autofahrern seien verfallen, weil der Landkreis die Daten nicht verarbeiten konnte und Fristen überschritten wurden, bestätigte ein Kreissprecher am Donnerstag. Zuvor hatte die »Schweriner Volkszeitung« berichtet.

Betroffen sei der Zeitraum von Mitte Oktober - dem Zeitpunkt des Hackerangriffs auf den kommunalen IT-Dienstleister - bis Jahresende 2021. Man habe in dieser Zeit keine Halterabfragen stellen und keinen Kontakt zum Kraftfahrtbundesamt herstellen können. Bei dem Cyberangriff waren Server der Schweriner IT- und Servicegesellschaft (SIS) und des Kommunalservice Mecklenburg (KSM) durch eine Schadsoftware teilweise verschlüsselt worden. Nach dem Hackerangriff waren die meisten Systeme im Landkreis herunter- und erst nach und nach wieder hochgefahren worden. Wer für den Angriff verantwortlich ist, blieb bislang unklar. (dpa)