Die italienische Feuerwehr ist in diesem Sommer bislang deutlich öfter wegen Wald- und Buschbränden ausgerückt als noch vor einem Jahr. Vom 15. Juni bis 21. Juli wurden landesweit mehr als 32.900 Einsätze gezählt, etwa 4000 mehr als im selben Zeitraum des Vorjahres, wie die Feuerwehr am Freitag mitteilte.
Bisher ein Todesopfer
Am häufigsten griffen die Feuerwehrleute bislang auf Sizilien und in Apulien ein. Mittlerweile beklagen die Behörden außerdem ein Todesopfer der Waldbrände. Die Polizistin und Mitarbeiterin des Zivilschutzes sei am Donnerstag in der Gemeinde Prepotto an der italienisch-slowenischen Grenze östlich von Udine bei Löscharbeiten ums Leben gekommen.
In dem Grenzgebiet der italienischen Region Friaul-Julisch Venetien lodern seit Tagen ausgedehnte Waldbrände an verschiedenen Orten, etwa bei Monfalcone südlich von Görz (Gorizia), weshalb die Behörden zeitweise einen Autobahnabschnitt und einen Teil einer Zugstrecke sperrten. Ein Großbrand beschäftigte auch ungefähr einhundert Feuerwehrleute in der toskanischen Gemeinde Massarosa westlich von Lucca. In dem Gebiet wurden Hunderte Menschen aus ihren Häusern vor den Flammen in Sicherheit gebracht. Am Donnerstagabend meldete die Feuerwehr, die Lage bessere sich. Regionalpräsident Eugenio Giani warnte jedoch, dass die Gefahr noch nicht vorüber sei.
Seit Monaten extreme Dürre
Auch in den norditalienischen Autonomen Provinzen berichteten die Behörden seit Tagen immer wieder von Waldbrandeinsätzen. In Südtirol brachte die Feuerwehr nach Angaben vom Freitag noch am Vorabend einen Brand in Montiggl unter Kontrolle. Im Trentino löschten die Einsatzkräfte des Fleimstals und Fassatals einen Waldbrand im Örtchen Forno, etwa eine Stunde von Bozen entfernt.
In Italien herrscht seit Monaten eine extreme Dürre, so dass sich die Flammen immer wieder rasch auf den trockenen Böden ausbreiten können. Oft stecken hinter den Feuern Fahrlässigkeit oder Brandstiftung. Hinzu kommt, dass oft der Wind den Flammen Vortrieb gibt.
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