FUCHSTAL. Erst als ein Sattelschlepper mit Tausenden Rollen im Ort aufgetaucht war, war der Gemeinde damals klar geworden, dass etwas schief gelaufen war. Ein argloser Verwaltungsmitarbeiter hatte bei der Bestellung schlicht die Größe der Verpackungseinheit ignoriert, wie Bürgermeister Erwin Karg am Dienstag sagte. Wäre ein zweiter Lastwagen nicht gerade noch abbestellt worden, wäre der Klopapiervorrat sogar auf 24 Jahre angeschwollen.
Die Lieferung aus dem Jahr 2006 war aber auch so schon für die 4.000-Einwohner-Gemeinde eine Herausforderung. Mehrere Tage lang verteilte damals ein vierköpfiges Team das Klopapier im Gesamtwert von 6.000 Euro im Rathaus, Schulen und anderen öffentlichen Einrichtungen. »Nun ist die letzte Rolle verbraucht«, meldete Karg am Dienstag, nicht ganz ohne Genugtuung: »Wir konnten somit mehr als 1000 Euro sparen, da im Folgejahr die Holz- und somit Klopapierpreise gestiegen sind.« Künftig wird es wieder Klopapier aus frischer Produktion geben, zweilagig und weiß. »Bis ich mich daran gewöhnt habe, dauert es bestimmt noch mal zwölf Jahre«, meinte Karg. Mehrere Medien haben über das Geschehen berichtet. (dpa)