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Über 37 Grad in Deutschland - Freibäder meldeten Ansturm

Der Samstag war der bisher heißeste Tag des Jahres. Sonntag könnte es aber noch heißer werden.

Sommerwetter
Im Freibad in Forst (Lausitz) springt ein Badegast bei etwa 35 Grad Celsius im Schatten von der 5-meter-Plattform des Sprungturms ins Becken. Foto: Frank Hammerschmidt
Im Freibad in Forst (Lausitz) springt ein Badegast bei etwa 35 Grad Celsius im Schatten von der 5-meter-Plattform des Sprungturms ins Becken.
Foto: Frank Hammerschmidt

Hohe Temperaturen haben viele Menschen in weiten Teilen Deutschlands am Samstag ins Schwitzen gebracht und ins Freibad getrieben. Mit bis zu 37,1 Grad war der 18. Juni der bislang heißeste Tag des Jahres.

Die mehr als 37 Grad wurden nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) am späten Nachmittag an den Stationen Waghäusel-Kirrlach am Oberrhein (Baden-Württemberg) sowie in Bad Kreuznach (Rheinland-Pfalz) gemessen. Dahinter lagen nach DWD-Angaben vom Samstagabend Möhrendorf-Kleinseebach im Kreis Erlangen-Höchstadt (Bayern) mit 36,8 Grad, gefolgt von Trier-Zewen (Rheinland-Pfalz) mit 36,6 Grad und Kahl am Main im Landkreis Aschaffenburg an der bayerisch-hessischen Grenze mit 36,5 Grad.

Am Sonntag könnte es im Osten Deutschlands aber noch heißer werden als am Samstag. Ein DWD-Meteorologe sagte, rund um Jena oder Cottbus könnte es dann vielleicht bis zu 38 Grad warm werden.

Der deutsche Temperaturrekord ist von all diesen Werten jedoch noch um einiges entfernt: Laut DWD wurden am 25. Juli 2019 an Stationen in Duisburg und Tönisvorst (bei Krefeld) 41,2 Grad Celsius gemessen. Ein am selben Tag in Lingen gemessener Temperaturrekord von 42,6 Grad wurde später im Nachhinein annulliert. Auch für den Juni handelt es sich bei den Werten vom Samstag um keine Rekordwerte: Ende Juni 2019 waren an mehreren Orten Werte um die 39 Grad gemessen worden.

Wegen Trockenheit herrscht in vielen Teilen Deutschlands nach wie vor hohe Waldbrandgefahr. Die Lage beim Waldbrand im brandenburgischen Treuenbrietzen (zwischen Potsdam und Lutherstadt Wittenberg) verschlechterte sich am Samstagabend: Der Landrat des Landkreises Potsdam-Mittelmark habe den Katastrophenfall ausgerufen, sagte ein Sprecher der Regionalleitstelle der Feuerwehr in Brandenburg an der Havel.

2018 wurden bei einem Waldbrand in Treuenbrietzen rund 400 Hektar Wald zerstört. Mehrere Tage lang wüteten Flammen in dem Waldstück südwestlich von Berlin. Aufgrund des Großbrandes mussten mehr als 500 Menschen die Dörfer Frohnsdorf, Klausdorf und Tiefenbrunnen verlassen.

Freibäder meldeten einen Ansturm

Freibäder meldeten am letzten Wochenende des kalendarischen Frühlings einen Ansturm. Ein Mitarbeiter des Agrippabads in Köln sagte, bereits am Mittag seien rund doppelt so viele E-Tickets wie sonst in diesem Zeitraum verkauft worden. Im Freibad Langenfeld bei Düsseldorf wurde der Ticketverkauf am Kassenautomaten mittags sogar gestoppt.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach mahnte, auf ältere Menschen zu achten. Auf Twitter schrieb der SPD-Politiker: »Bitte achten Sie darauf, dass gerade ältere Menschen heute genug trinken. Sie empfinden oft weniger Durst als für ihren Körper gut wäre. Hitze und wenig Flüssigkeit können für Ältere tödliche Folgen haben. Heute sind wir gefragt, auch auf Ältere und behinderte Menschen zu achten.«

Während es im Süden sonnig und heiß war, war es im Norden heiter bis wolkig. Das Wetter lockte viele an die Küsten. Die Bahn meldete volle Züge in Richtung Ostsee. Das Neun-Euro-Ticket sei beliebt, ausgelastet seien besonders die Regionalbahnen in die touristischen Regionen, sagte ein Sprecher. In Mecklenburg-Vorpommern war es mit 22 bis 25 Grad sehr erträglich, wie der Meteorologe Stefan Kreibohm vom Wetterstudio Hiddensee sagte.

Am Sonntag bleibt es weiter heiß

In Deutschland bestimmt Hitze auch am Sonntag das Wetter. Ab dem Nachmittag quellen dann laut Vorhersage vor allem über der Mitte, im südwestdeutschen Bergland sowie an den Alpen vermehrt Wolken auf. Es kann örtlich kräftige Gewitter und Unwetter geben.

Der astronomische (auch kalendarische) Sommerbeginn ist am Dienstag (21. Juni). Dann erreicht die Sonne ihren nördlichsten Punkt über der Erde und am Mittag ihren höchsten Stand des Jahres. An diesem ersten Sommertag wird es laut Vorhersage vor allem im Süden und Südwesten Quellwolken und örtlich Schauer und Gewitter geben. In der Nordhälfte wird es 22 bis 28 Grad warm, an den Küsten bleibt es etwas kühler. Nach Süden hin wird es zum Teil nochmals heiß mit 27 bis 33 Grad.

DWD-Wettervorhersage

Griechischer Wetterdienst

DWD-Warnungen

Mitteilung Météo France

Tweet RKI

Tweet Lauterbach

Bericht Zeitung ABC mit Video

Vorhersagen Wetterdienst Aemet

Bericht zu den Bränden in El País

© dpa-infocom, dpa:220617-99-696670/21