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Aktuell Warntag

Warum in Reutlingen keine Sirene zu hören war

Eine Sirene auf einem Hausdach im Mecklenburg-Vorpommern. Früher waren diese auch in unserer Region allgegenwärtig.  FOTO: JENS
Eine Sirene auf einem Hausdach im Mecklenburg-Vorpommern. Früher waren diese auch in unserer Region allgegenwärtig. FOTO: JENS BÜTTNER/DPA
Eine Sirene auf einem Hausdach im Mecklenburg-Vorpommern. Früher waren diese auch in unserer Region allgegenwärtig. FOTO: JENS BÜTTNER/DPA

BONN. Erstmals seit der Wiedervereinigung ist am Donnerstag um 11 Uhr ein bundesweiter Probealarm ausgelöst worden. Der sogenannte Warntag dient als Vorbereitung auf Gefahrenlagen wie schwere Unwetter, Überschwemmungen, Chemieunfälle oder auch Terroranschläge.

Eingebunden werden sollten alle vorhandenen Warnmittel wie beispielsweise Warn-Apps, Radio und Fernsehen, digitale Werbetafeln, Sirenen und Lautsprecherwagen. In Köln etwa heulten um Punkt 11.00 Uhr die Sirenen. Ziel des Warntages war der Test des Modularen Warnsystems MoWaS

Die Warn-App NINA ist bei vielen Nutzern allerdings still geblieben. Die angekündigte Warnmeldung erschien zunächst nicht. »Wir wissen, dass es teilweise geklappt hat«, sagte eine Sprecherin des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) in Bonn. Teilweise sei es aber auch zu einer Überlastung des modularen Warnsystems gekommen. Deshalb habe es Verzögerungen bei der Auslösung gegeben. Die App soll Nutzer vor Gefahren warnen - an diesem Donnerstag sollte sie einen Probealarm übermitteln.

Die zentral vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe ausgelöste Warnmeldung konnte laut Ministerium nur verspätet zugestellt werden. Grund dafür sei eine nicht vorgesehene zeitgleiche Auslösung einer Vielzahl von Warnmeldungen über MoWaS gewesen. Den Kommunen war freigestellt, sich - wenn vorhanden - zusätzlich mit einem Sirenentest zu beteiligen.

Kein Sirenennetz in Reutlingen

In Reutlingen ist kein Sirenennetz mehr in Betrieb. Im echten Katastrophenfall, wird die Bevölkerung durch mobile Lautsprecher-Fahrzeuge von Polizei, Feuerwehr und Technischem Hilfswerk in allen bzw. den betroffenen Gebieten der Stadt informiert. So kann in den 65 Warnbezirken der Stadt Reutlingen gezielt und effektiv informiert werden. Die integrierten Leitstellen für Feuerwehr und Rettungsdienste benötigen die Sirenen in der Regel ebenfalls nicht mehr - die Einsatzkräfte werden im Ernstfall über einen stillen Alarm informiert. Trotz des nicht nach Plan gelaufenen Testlaufes, empfiehlt die Reutlinger Feuerwehr, eine kostenlose Warn-App auf dem Smartphone zu installieren.

Der Probealarm, der von Bund und Ländern gemeinsam ausgeführt wird, soll künftig an jedem zweiten Donnerstag im September stattfinden. Das BBK verfolgt damit zwei Ziele: Zum einen soll die Warntechnik getestet werden, zum anderen sollen sich die Bürgerinnen und Bürger mit den verschiedenen Warntechniken vertraut machen. Denn es habe sich gezeigt, dass Menschen in Krisensituationen vor allem auf Bekanntes zurückgriffen, sagte BBK-Präsident Christoph Unger. (dpa)

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