Der Telekommunikationsanbieter Vodafone kommt in seinem deutschen Mobilfunkgeschäft allmählich in Tritt. Der Bestand an Mobilfunk-Vertragskunden sei im Jahresendquartal 2023 um 95.000 gewachsen, teilte das Unternehmen in Düsseldorf mit.
Damit setzt sich der Aufwärtstrend fort: Im Frühjahr 2023 waren es 24.000 mehr gewesen und im Sommer 69.000. Vor einem Jahr hatte Vodafone sogar einen leichten Kundenschwund hinnehmen müssen, was unüblich ist in der aufstrebenden Branche. Mit einem Sparkurs und neuen Tarifen steuerte die Firma dagegen.
Die Wettbewerber Deutsche Telekom und Telefónica Deutschland (O2) haben wir für das Jahresende zwar noch keine Zahlen kommuniziert, im Herbstquartal hatten sie aber jeweils rund 400.000 Mobilfunkkunden hinzugewonnen. Sie dürften weiter auf Wachstumskurs sein.
Bei Vodafone geht es wieder bergauf, ganz abgehakt hat die Firma ihre schwierige Phase nicht, wie andere Unternehmenszahlen aus dem von Oktober bis Dezember laufenden dritten Geschäftsquartal zeigen. So sank der Mobilfunk-Serviceumsatz in Deutschland um 0,5 Prozent, obwohl neue Kunden hinzukamen und die Firma im Quartal davor ein leichtes Plus von 0,7 Prozent verbucht hatte. Ein Unternehmenssprecher begründete das Minus damit, dass sich Kundenabschlüsse immer erst zeitversetzt in den Erlösen widerspiegelten. Hinzu kämen saisonale Schwankungen bei Zahlungen, die andere Telekommunikationsfirmen für die Nutzung des Vodafone-Netzes tätigen, und ein regulatorischer Effekt.
Festnetz-Kunden verloren
Neben Mobilfunk bietet Vodafone auch Festnetz-Internet an. In diesem Bereich hatte das Unternehmen die Preise angehoben und deshalb Kunden verloren. Beide Bereiche zusammengerechnet legte der Service-Umsatz im abgelaufenen Quartal um 0,3 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro in Deutschland zu. Das Betriebsergebnis hierzulande wurde nicht kommuniziert. Deutschlandchef Philippe Rogge wertete die Entwicklung der Firma positiv. »Wir setzen unseren Erholungskurs fort und stabilisieren unser Geschäft«, sagte der Belgier.
Das Düsseldorfer Unternehmen hat rund 15.000 Beschäftigte, ein Drittel davon in der NRW-Landeshauptstadt. Für den britischen Vodafone-Konzern, zu dem die Deutschlandtochter gehört, ist die Bundesrepublik der wichtigste Markt. Er macht knapp ein Drittel der Gesamtumsätze des globalen Telekommunikationsanbieters aus.
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