Die Organisation Reporter ohne Grenzen hat mit weiteren Medienverbänden ein Grundsatzpapier zum Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI) im Journalismus vorgelegt. Sichergestellt werden müsse, dass Künstliche Intelligenz die Menschenrechte, den Frieden und die Demokratie wahre und mit gemeinsamen Bestrebungen und Werten in Einklang stehe, heißt es in der französischen Hauptstadt veröffentlichten Paris-Charta zu KI und Journalismus.
Zu den Unterzeichnern gehört auch der Deutsche Journalisten-Verband (DJV).
KI stelle eine erhebliche Veränderung in der Informationsbeschaffung, der Wahrheitssuche, dem Geschichtenerzählen und der Verbreitung von Ideen dar und werde den Journalismus tiefgreifend verändern, heißt es in der Charta. KI-Systeme hätten das Potenzial, die globale Informationslandschaft zu revolutionieren, je nachdem, wie sie konzipiert, gesteuert und angewendet werden. Vor dem Hintergrund werden in der Charta zehn Grundregeln aufgestellt, die für Medienunternehmen und Medienschaffende verbindlich werden sollen.
So müsse der Einsatz von KI-Systemen journalistische Grundwerte wahren wie Wahrhaftigkeit, Genauigkeit, Fairness, Unparteilichkeit und Unabhängigkeit. Redaktionen müssten Ziele, Umfang und Einsatzbedingungen für KI-Systeme klar definieren und Auswirkungen überwachen. Die Systeme müssten die Privatsphäre, das geistige Eigentum und den Datenschutz respektieren. Medien sollten außerdem Herkunft und Rückverfolgbarkeit von Inhalten sicherstellen. Sie müssten vermeiden, die Öffentlichkeit durch den Einsatz von KI in die Irre zu führen, etwa mit künstlich erstellten Fotos.
»Wir setzen uns intensiv mit den möglichen und bereits eingetretenen Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz auf den Journalismus auseinander«, sagte der DJV-Bundesvorsitzende Mika Beuster. »Denn das ist ein wichtiges, wenn nicht sogar das entscheidende Zukunftsthema des Journalismus und der Medien weltweit.« Die Paris-Charta zeige dazu wichtige Leitplanken auf.
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