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Hacker stehlen Daten von einer halben Milliarde Hotelgästen

Es ist einer der größten Hackerangriffe der Geschichte: Bis zu 500 Millionen Gäste von Hotels wie Sheraton und Westin sind betroffen. Unter den gestohlenen Daten sind zum Teil auch Kreditkartendaten, die möglicherweise entschlüsselt werden können.

Hacker-Angriff
Erste Hinweise auf einen Angriff auf die Starwood-Datenbank kamen Anfang September von einem internen Sicherheitssystem. Foto: Julian Stratenschulte/Symbol
Erste Hinweise auf einen Angriff auf die Starwood-Datenbank kamen Anfang September von einem internen Sicherheitssystem. Foto: Julian Stratenschulte/Symbol

BETHESDA. Der Hotelkette Marriott sind Daten von bis zu einer halben Milliarde Gäste der Tochtermarke Starwood gestohlen worden. Im Fall von 327 Millionen Hotelgästen gehe es um Informationen wie Namen, E-Mail-Adressen, Anschriften, Passnummern, Geburtsdatum sowie den Aufenthaltszeitraum.

Bei einigen Gästen seien auch verschlüsselte Kreditkarten-Daten erbeutet worden, teilte das Unternehmen mit. Dabei könne Marriott bisher nicht ausschließen, dass auch die zur Entschlüsselung nötigen Dateien gestohlen worden seien.

Unerlaubten Zugang zur Starwood-Datenbank gab es bereits seit 2014, wie Marriott weiter mitteilte. Zu den Starwood-Häusern gehören unter anderem Westin, Sheraton, Le Méridien, St. Regis und W Hotels. Marriott hatte Starwood 2016 für 13,6 Milliarden Dollar gekauft - und damit offensichtlich auch die Sicherheitslücke gleich mit. Die IT-Systeme von Starwood sollen nun ausgemustert werden.

Erste Hinweise auf einen Angriff auf die Starwood-Datenbank seien Anfang September von einem internen Sicherheitssystem gekommen, erklärte Marriott. Bei der Untersuchung sei festgestellt worden, dass »eine nicht autorisierte Partei Informationen kopiert und verschlüsselt hatte«, hieß es weiter. »Am 19. November 2018 konnte Marriott die Informationen entschlüsseln und stellte fest, dass sie aus der Starwood-Datenbank für Gästereservierungen stammen.«

Die Behörden seien eingeschaltet worden und Regulierer würden unterrichtet, hieß es weiter. Seit Freitag würden auch die Betroffenen informiert.

In den vergangenen Jahren hatte es immer wieder Hacker-Attacken mit hunderten Millionen Betroffenen gegeben. Den Rekord hält der Internet-Konzern Yahoo, bei dem sich unbekannte Angreifer 2013 Zugang zu Daten von allen drei Milliarden Nutzer-Accounts verschafften. Dabei ging es um Namen, E-Mail-Adressen, Telefonnummern sowie unkenntlich gemachte Passwörter.

Bei Ebay gelangten Hacker bei einer Mai 2014 bekanntgewordenen Attacke an Daten von rund 145 Millionen Kunden, darunter E-Mail- und Wohnadressen sowie Login-Informationen. Ein Hack der Kassensysteme des US-Supermarkt-Betreibers Target machte Kreditkarten-Daten von 110 Millionen Kunden zur Beute. Die Angreifer konnten sich zudem einige Zeit unbemerkt im Netz bewegen. Die Verkäufe von Target sackten nach der Bekanntgabe des Zwischenfalls im Dezember 2013 ab, weil Kunden die Läden mieden. (dpa)