"Youtube und andere Plattformen müssen weg von ihrer "Hands-off"-Politik"", sagt Gugel. Er meint damit: Die Plattformen müssten anerkennen, dass sie auch für Inhalte verantwortlich sind.
Weil diese Inhalte den Nutzern bisher aber vor allem durch technische Algorithmen vorgeschlagen werden, kommt es vor, dass nicht die besten Inhalte bei der Suche oben landet, sondern die mit den meisten Likes oder den meisten Klickzahlen. »Wenn ich auf YouTube ein Video suche, in dem mir gezeigt wird, wie ich einen Nagel in die Wand schlage, dann wird YouTube mir das Video mit 10 Minuten Länge vorschlagen. Selbst wenn es da noch eines mit nur 10 Sekunden Länge gibt, das viel besser wäre. Da gibt es ja kaum was zu erklären«, veranschaulicht Gugel.
YouTube oder auch Facebook haben das bisher noch nicht erkannt. Aber andere Anbieter wie Netflix oder Spotify sind inzwischen dazu übergegangen Musik- oder Serienexperten die Inhalte bewerten zu lassen. Zusammen mit diesen Bewertungen werden die Algorithmen besser - und das würde bei den Nutzern dieser Angebote sehr gut ankommen.
Noch hat sich das aber nicht überall durchgesetzt. Bis es soweit ist hat Gugel deshalb einen Tipp für alle Nutzer: »Wir müssen agieren, statt uns steuern zu lassen.« Nicht der Algorithmus bestimme, was wir sehen, sondern jeder könne selbst die Internetseite wechseln, wenn er mit den Suchergebnissen nicht zufrieden ist. (GEA)
Wie Bertram Gugel zu einer kleinen Berühmtheit in der Netz-Gemeinschaft geworden ist, das lesen Sie morgen im GEA oder auf GEA+.