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Amazons Alexa hatte gravierende Sicherheitslücken

Die smarten Alexa-Lautsprecher von Amazon sind populär, weil sie aufs Wort gehorchen und von vielen als nützlich und unterhaltsam angesehen werden. Alexa konnte aber auch ein Einfallstor für Angreifer sein. Experten fanden Schwachstellen, die inzwischen geschlossen sind.

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Amazon schließt eine gravierende Sicherheitslücken in Alexa. Foto: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa
Amazon schließt eine gravierende Sicherheitslücken in Alexa. Foto: Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa

SAN CARLOS. Sicherheitsforscher aus Kalifornien haben im Sprachassistenzsystem Alexa von Amazon und den dazugehörigen vernetzten Lautsprechern mehrere gravierende Sicherheitslücken entdeckt, die Hacker-Angriffe ermöglicht hätten.

»Mit nur einem falschen Klick drohte den Anwendern der Verlust zahlreicher persönlicher Daten oder sogar der Historie sämtlicher Sprachaufzeichnungen, also des persönlichen Stimmen-Profils«, teilte das israelische Sicherheitsunternehmen Check Point mit, das die Schwachstellen in seinem Labor in San Carlos entdeckt hatte. Außerdem hätten die Anwender über Alexa ausspioniert werden können.

Ein Amazon-Sprecher bestätigte die Angaben von Check Point und betonte, dass die Fehler inzwischen behoben seien. "Wir schätzen die Arbeit unabhängiger Forscher wie Check Point, die uns auf potenzielle Probleme aufmerksam machen.

Wir haben die Schwachstelle umgehend behoben, nachdem wir davon erfahren haben – und werden unsere Systeme weiterhin stärken." Amazon seien keine Fälle bekannt, "in denen diese Schwachstelle zuungunsten unserer Kunden ausgenutzt wurde oder Kundeninformationen offengelegt wurden".

Die Schwachstellen befanden sich nach Angaben von Check Point nicht auf den Lautsprechern selbst, sondern in der Online-Infrastruktur von Amazon. So habe man bestimmte Internet-Domains von Amazon und Alexa mit sogenannten Cross Site Scripting angreifen können. Die Forscher waren außerdem in der Lage, den Autorisierungsschlüssel (»CSRF-Token«) abzufangen und damit Aktionen im Namen des Opfers auszuführen.

Mit diesen Methoden hätte ein Angreifer unter anderem auf dem Alexa-Konto eines Opfers Programme (»Skills«) entfernen oder neu installieren können. Möglich sei auch gewesen, auf den Stimmverlauf des Amazon-Kunden zuzugreifen und persönliche Informationen über die Interaktionen des Benutzers mit einzelnen Programmen abzufangen. »Ein Angriff hätte nur einen einzigen Klick auf einen vermeintlichen Amazon-Link erfordert, der vom Angreifer erstellt wurde, um erfolgreich zu sein.«

Amazon habe schnell auf die Offenlegung reagiert, um diese Schwachstellen auf bestimmten Amazon- und Alexa-Subdomains zu schließen, erklärte Check Point. »Wir hoffen, dass die Hersteller ähnlicher Geräte dem Beispiel von Amazon folgen werden und ihre Produkte auf Schwachstellen überprüfen, welche die Privatsphäre der Benutzer gefährden könnten.« Ähnlich Sicherheitsforschung habe Check Point bereits bezüglich Tiktok, WhatsApp und Fortnite durchgeführt und »alarmierende Ergebnisse« erhalten. Das Unternehmen wollte aber nicht sagen, welche Schwachstellen dies genau waren. (dpa)