Die gezuckerten Gipfel der Ötztaler Bergkette im Blick, Pulverschnee unter den Skiern, ein leichtes Windgeräusch fährt mit. Sonst kaum jemand, denn Mitte Dezember ist an den Dreitausendern Rettenbach- und Tiefenbachgletscher noch nicht viel los. Nur am Gaislach-kogel, der mit 3 058 Metern zu den »Big 3« im Tiroler Skigebiet Sölden gehört, tummeln sich viele Familien – auf blauen und roten Abfahrten über dem Städtchen Sölden, das winters wie sommers vom Tourismus lebt.
Ein Skitag in diesem rund vier Autostunden entfernten Wintersportgebiet, einem der fünf größten Österreichs, bedeutet, 144 Pistenkilometer in den Schwierigkeitsgraden blau, rot oder schwarz fahren zu können, die mit 31 Liften und Bahnen verbunden sind.
Hängt Nebel im Tal, locken die höchsten Gipfel im Winter mit echtem Pulverschnee. Die Sonnenterrasse des Restaurants am Tiefenbachgletscher weit hinten im Skigebiet versammelt vor allem junge und jung gebliebene Skifahrer mit Kondition. Keine Anfänger schneiden die Abfahrten auf den teils recht anspruchsvollen Pisten – bis hin zur FIS-Weltcup-Abfahrtsstrecke, die am Rettenbachgletscher steil abwärts führt und besonders Mutige herausfordert.
Wenn die Oberschenkel brennen, wird’s Zeit für Entspannung. Dann empfiehlt sich die Viertelstunde mit dem Skibus oder Auto von Sölden nach Längenfeld ins Aqua Dome. Das Quellwasser dieses Thermalbades sprudelt aus gut 1 800 Metern Tiefe mit 68 Grad an die Oberfläche und wird in zwölf Außen- und Innenbecken so beigemischt, dass in 34 bis 36 Grad warmem Wasser gebadet werden kann. Seit die Therme 2004 mit ihrer imposanten Glasarchitektur eröffnet wurde, kommen jährlich etwa 300 000 Besucher, um die riesige Wasserlandschaft zu erleben.
Ausladende, dampfende Schalenbecken in teils luftiger Höhe laden zu entspannenden Stunden unter freiem Himmel ein. Schwerelos im Solebecken mit Blick auf imposante Dreitausender zu liegen, das hat schon was. Eine Etage weiter lockt das Schwefelbad, relaxte Runden zu drehen. Eine Treppe in einer Glaspyramide verbindet die Becken, ein Kanal für Schwimmer den Außen- mit dem Innenbereich. Kindern ist ein extra Glashaus vorbehalten.
Die gläsernen Spitzen auf dem Dach des Aqua Dome sind den Berggipfeln rundum nachempfunden. Drinnen laden Loftsauna, Steinsauna, Schluchtensauna, Heustadl, Moosgumpe, Dampfdom, Kräuterbadl, Soledampfbad, Solegrotte undundund zum Entspannen ein. Da gibt es eine Feuerstelle hinter Glas vor einer schneebedeckten Dachterrasse. Von allen Sitzplätzen dieser Nicht-Nackt-Sauna lässt sich der Ausblick auf Längenfeld vor der Gebirgskulisse genießen. Etliche Ruhezonen stellen vor die Wahl, lieber in Schaukelliegen, hängenden Korbsesseln, Luftmatratzen-artigen, super-bequemen Kissen oder einfach nur Sofas ausruhen zu wollen – auf Wunsch mit einem Cocktail oder Kräutertee in der Hand. Wohlfühlen lässt sich auch unter heißen Steinen bei einer Massage nach Ötztaler Art. Wer lieber in Sprudelbecken zwischen Fackeln unterm Sternenhimmel liegen möchte – geht auch.
Auf Schwimmen und Saunieren folgt Schlemmen. Zu-mindest für jene, die sich eine Nacht auf Vier-Sterne-Plus-Niveau im Hotel der Therme gönnen. Buffets und Menüs vom Feinsten lassen Hirsch, Spinatknödel und andere Köstlichkeiten der Tiroler Küche erleben. Vor allem Paare jeden Alters genießen solch eine Auszeit im Ötztal. (GEA)
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