So schlimm war es noch nie. Sätze wie dieser waren am Wochenende in den von Unwettern und Überflutungen heimgesuchten Regionen zu hören. Natur kann so wunderbar sein. Und so grausam. Viele Landsleute kämpfen um ihr Hab und Gut. Es sind Todesopfer zu beklagen. So furchtbar das alles ist: In einer solchen Katastrophe zeigt sich die Stärke des Landes und seiner Menschen. Das gesellschaftliche Klima mag rauer geworden sein. Doch wenn andere in Not geraten, sind sie da, all die professionellen und ehrenamtlichen Helfer, die Freunde und Nachbarn.
Sie gehen an ihre Grenzen, sichern Deiche und Häuser, evakuieren Betroffene, füllen und schleppen Sandsäcke. Oder helfen den Helfern. Mit einem Schulterklopfen, einer Kanne Kaffee, einer heißen Suppe. Abermals bewährt sich der Katastrophenschutz. Das allerdings ist immer schwerer zu gewährleisten. In vielen Gegenden haben Feuerwehren und Rettungsdienste Probleme, Nachwuchs zu finden. Es wird nicht leichter, wenn immer mehr Vollidioten Retter beschimpfen, bedrohen und attackieren. Da darf es keine Toleranz geben.
Viele vom Unwetter Betroffene stellen sich die Frage: Bekomme ich finanzielle Hilfe? Zahlt die Versicherung? Nur die Hälfte der Gebäudebesitzer hat eine Elementarschadenversicherung. Da Extremwetter zunehmen, muss entschieden werden, wie die Kosten aufgeteilt werden. Soll der Staat stets die Schatulle öffnen? Oft sind jene die Dummen, die hohe Prämien gezahlt haben, aber kaum besser dastehen als der Nachbar, der sich das Geld gespart hat. Doch auch eine Versicherungspflicht hat ihre Haken. Das Beste ist, Schäden entstehen erst gar nicht. Wenn Regenmengen wie am Wochenende niedergehen, lassen sich Fluten nicht vermeiden. Dennoch gibt es beim Hochwasserschutz viel zu tun.