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Später Erfolg des Rechtsstaates

Festnahme RAF-Terroristin

RAF
Die frühere RAF-Terroristin Daniela Klette ist gefasst worden. Foto: picture alliance/DPA
Die frühere RAF-Terroristin Daniela Klette ist gefasst worden.
Foto: picture alliance/DPA

RAF: Seit einer Weile tauchen sie wieder öfter auf, diese drei Buchstaben, die lange in der alten Bundesrepublik in aller Munde waren, und die ein wichtiges Kapitel der deutschen Geschichte bestimmt haben. Mehr als 30 Menschen hat die »Rote Armee Fraktion« ermordet, bevor sie sich 1998 auflöste. Noch immer stehen einige der früheren Terroristen auf den Fahndungslisten. Die zuletzt intensive öffentliche Suche ließ vermuten, dass die Ermittler ihnen auf den Fersen sind. Geduld, Beharrlichkeit und gutes kriminalistisches Handwerk haben sich ausgezahlt.

Über Jahrzehnte hat Daniela Klette ein Leben im Untergrund geführt, nun sitzt sie hinter Gittern. Ein großer, wenn auch später Erfolg der Sicherheitsbehörden. Selbst wenn sie gemeinsam mit ihren Genossen Ernst-Volker Staub und Burkhard Garweg zu der dritten Generation der RAF gehörte, die die Organisation 1998 aufgelöst hat, gab es für die Staatsmacht gute Gründe, weiter Jagd auf die Terror-Rentner zu machen. Mehrere spektakuläre Raubüberfälle gingen wohl auf ihr Konto. Dabei handelte es sich jedoch offenbar nicht um revolutionäre »Großtaten«, sondern um schnöde Beschaffungskriminalität.

Auch Ex-Terroristen müssen ihren Lebensunterhalt bestreiten. Eine Existenz im Untergrund ist teuer, und wer international gesucht wird, kann nicht einfach zur Arbeitsagentur gehen. Die Festnahme von Klette könnte ein Durch- bruch gewesen sein, durch den sich neue Spuren ergeben. Möglich, dass bald weitere Erfolge vermeldet werden.

 

politik@gea.de