Es wird immer schlimmer: Der Ausblick der »Immobilienweisen« ist düster, die Krise ist noch lange nicht vorüber. Das ist eine schlechte Nachricht für Familien, die von den eigenen vier Wänden träumen, aber auch für Mieter, die auf eine größere Wohnung zu bezahlbarem Preis hoffen. Das Ziel der Bundesregierung, pro Jahr für 400.000 neue Wohnungen zu sorgen, rückt in immer weitere Ferne, bis 2027 werden wahrscheinlich mehr als doppelt so viele Wohnungen fehlen, so die Prognose.
Es ist der perfekte Sturm, der über der Wohnungswirtschaft tobt. Zwar sind die Preise für Immobilien zuletzt gesunken, doch Zinsen sind stark gestiegen. Auch deshalb platzt in vielen Fällen der Traum vom Eigenheim. Die Erwerbsnebenkosten sind hierzulande unverhältnismäßig hoch. Tausende kleinteilige Vorschriften erschweren und verteuern Bau und Sanierung. Und Bauland ist knapp.
Nicht zuletzt hat die Politik mit ihrem Förder-Chaos bei Unternehmen und privaten Bauherren für große Verunsicherung gesorgt. Zwar ist mittlerweile wieder Geld in den Fördertöpfen, jedoch weniger als im vergangenen Jahr, und für Häuslebauer wird davon, so erwarten Experten, wenig übrigbleiben. Dabei sind sie es, die den Wohnungsbau voranbringen und die begehrten Mietwohnungen freimachen. Deshalb wird es Zeit, sie etwa bei der Grunderwerbssteuer zu entlasten und ihnen mit verlässlichen Förderbedingungen über einen längeren Zeitraum Sicherheit zu geben.