Wie ist der Rücklauf auf die 4500 Anschreiben an zufällig ausgewählte von der Trassenführung betroffene Bürger?
Weitz: »Der Rückfluss ist verhalten. Es sind Ferien, die Einladungen sind jetzt einige Tage bei den Leuten. Wir haben bislang mehr als 30 Zusagen erhalten. Aber wir sind ja noch mitten im Prozess. Ich bin zuversichtlich, noch bis zum Anmeldeschluss am Montag die angepeilte Zahl von 80 Bürgern zu erreichen. Wir werden den Dialog am 16. Juni aber auch so mit allen beginnen, die bis dahin geantwortet haben.«
Werden alle Varianten zur Antragstrasse der Bahn vorgestellt?
Weitz: »Es werden von unabhängigen Experten sechs Hauptvarianten vorgestellt, darunter auch die von Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) favorisierte Anbindung der Gäubahn an den Flughafen über die Stuttgarter S-Bahn, die von Kommunen angeregte Führung über Horb und Tübingen zum Flughafen sowie auch die Idee eines S-Bahn-Rings der Schutzgemeinschaft Filder.«
Stimmt es, dass im Dialog die einzelnen Varianten nicht im Plenum diskutiert werden sollen, wie es die Schutzgemeinschaft Filder verlangt?
Wietz: »Die Schutzgemeinschaft will einen Faktencheck und eine Expertenanhörung nach dem Vorbild der S-21-Schlichtung. Wir wollen aber eine Bürgerbeteiligung, bei der die Menschen in Kleingruppen die Varianten erörtern können. Diese Ergebnisse werden im Plenum vorgestellt und diskutiert. Eine Debatte im Plenum zwischen einzelnen Personen ist nicht machbar. Der Dialog fällt mit 160 Teilnehmern ohnehin schon viel größer aus üblich; in der Regel bewegt sich die Zahl bei solchen Diskussionsformaten zwischen 80 und 100 Teilnehmern. Nicht geladene Interessierte können das Geschehen vor Ort oder im Internet verfolgen, aber eben nicht aktiv teilnehmen.«
Wäre der Dialog insgesamt gefährdet, wenn wichtige Bürgerinitiativen wie die Schutzgemeinschaft Filder aussteigen würden?
Weitz: »Das wäre zwar ein Verlust und sehr schade, würde den Dialog insgesamt aber nicht infrage stellen. Aber ein Rückzug ist ja noch keine Realität. Es sind bisher alle dabei.«
Glauben Sie noch an einen Erfolg des Filderdialogs?
Weitz: »Ja, für mich ist ein Erfolg, wenn ich für die Beteiligten ein faires Gespräch ermöglichen kann und wir am Ende eine Empfehlung für eine oder zwei der Varianten an die Projektpartner geben können. Schön wäre es, wenn die Bürger sich gut informiert und gehört fühlten. Aber eine Garantie dafür gibt es nie.« (dpa)
