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Münchner Sicherheitskonferenz: Führungsrolle selbstverständlich

Ein Herz für Harris
»Welcome to Bavaria«: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder empfängt am Münchner Flughafen die US-Vizepräsidentin Kamala Harris mit einem übergroßem Lebkuchenherz. Harris nimmt an der Münchner Sicherheitskonferenz teil und wird dort unter anderem Bundeskanzler Olaf Scholz treffen. Foto: Peter Kneffel/DPA
»Welcome to Bavaria«: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder empfängt am Münchner Flughafen die US-Vizepräsidentin Kamala Harris mit einem übergroßem Lebkuchenherz. Harris nimmt an der Münchner Sicherheitskonferenz teil und wird dort unter anderem Bundeskanzler Olaf Scholz treffen.
Foto: Peter Kneffel/DPA

Das Gepolter des alten und womöglich künftigen Präsidenten Donald Trump hat die Europäer aufgeschreckt. Es scheint fast, sie hätten sich erstmals damit befasst, dass Trump die Wahl im November gewinnen könnte. Es ist wahrlich besorgniserregend, wie sehr Deutschlands und Europas Sicherheit sowie das Überleben der Ukraine davon abhängig sind, wer im Oval Office sitzt. Der russische Überfall auf die Ukraine und die Schwierigkeiten, den Verteidigern auch mit modernen Waffen beizustehen, hat gezeigt, wie schlecht die Europäer gerüstet sind. Mittlerweile sind sie auf dem Weg der Besserung, doch der ist lang und mühsam, während die US-Wahlen bereits in neun Monaten sind.

Wenn Verteidigungsminister Boris Pistorius erklärt, Deutschland übernehme eine Führungsrolle innerhalb der Nato, dann ist das auch an Trump gerichtet. Dabei sollte dieses Bekenntnis für die größte europäische Volkswirtschaft eine Selbstverständlichkeit sein. Selbst wenn Trump nicht gewinnen sollte, kommen auf die Europäer größere Lasten zu. Gerade in der Ukraine. Das wird eine der Botschaften der Münchener Sicherheitskonferenz sein.

Zwei Elefanten werden im Raum sein: Trump und Wladimir Putin. Dass der Russe den Amtsinhaber in den USA, Joe Biden, einen »Politiker alter Schule« und »vorhersehbar« nennt, klingt nach einem vergifteten Lob, und wahrscheinlich war es so gemeint. Dennoch ist es gut möglich, dass Putin wirklich so denkt. Was Trump als Nächstes einfällt, kann nicht einmal er einschätzen.

 

politik@gea.de