Die Iren sind das Zünglein an der Waage. Eine erneute Ablehnung bei der Volksbefragung in drei Wochen könnte das endgültige Aus des Reformwerks bedeuten. Doch den EU-Befürwortern, die sich in der Kampagne »Ja - Irland für Europa« zusammenfanden, spielt die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise in die Hände. Sie hat die Iren besonders hart getroffen, doch Brüssel hat Dublin entscheidend unter die Arme gegriffen und Schlimmeres verhindert. Daher ist unwahrscheinlich, dass es dem Populisten Ganley ein zweites Mal gelingen wird, eine solch massive Antistimmung aufzubauen wie 2008. Europa und die EU - das hat die Krise den Iren gezeigt - ist für sie überlebenswichtig. Dennoch, die Regierung in Dublin und die irischen Wirtschaftsverbände sind alarmiert. Sich auf Umfrageergebnisse auszuruhen kann ins Auge gehen.
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