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Lage spitzt sich dramatisch zu

TEGUCIGALPA. Die honduranischen Konfliktparteien steuern auf eine weitere gewaltsame Auseinandersetzung zu. Ex-Präsident Manuel Zelaya, der seit einer Woche von der brasilianischen Botschaft in der honduranischen Hauptstadt Tegucigalpa aus agiert, rief seine Anhänger zur »finalen Offensive« gegen die Übergangsregierung auf. Interims-Staatschef Roberto Micheletti kündigte an, die Versammlungs- und Pressefreiheit einschränken zu wollen, um eine offene Rebellion zu verhindern. Micheletti ließ zudem erneut in fast dem ganzen Land eine nächtliche Ausgangssperre verhängen.

Die Zelaya-treuen Medien »Globo« und »Kanal 23« kritisierten die Dekrete, mit denen die Bürgerrechte eingeschränkt würden, und sprachen von einer weiteren Militarisierung des Landes. Die Dekrete müssen allerdings noch vom Kongress bestätigt werden.

Außenminister Carlos López Contreras teilte mit, dass Honduras seine Beziehungen zu Brasilien als »zerbrochen« betrachte. Die Übergangsregierung hatte Brasilien das Ultimatum gestellt, in zehn Tagen den Status Zelayas in der Botschaft zu klären. Wenn dies nicht geschehe, werde die Botschaft ihren diplomatischen Status verlieren, erklärte er. Die Aufnahme Zelayas sei eine Intervention in die inneren Angelegenheiten von Honduras. (dpa)