Nichts symbolisiert das katastrophale Abenteuer der Briten und Amerikaner im Irak eindringlicher als die Art und Weise der Machtübertragung. Diese großartige »Feier der Demokratie« musste in aller Heimlichkeit um zwei Tage vorgezogen werden - und Minuten später schon macht sich Zivilverwalter Bremer davon. Wäre die Besatzung ein Erfolg gewesen, hätte ein minutiös organisiertes Medienspektakel stattgefunden, genauso wie bei der Invasion im vergangenen Jahr. Doch die traurige Wahrheit ist natürlich, dass es einfach nichts zu feiern gibt.
Man sollte die Übergabe der Souveränität besser nicht für das nehmen, was es nicht ist: das Ende der Besetzung des Irak und der mit ihr verbundenen Gewalttaten. Bush will mit seinem Taschenspielertrick die US-Wähler davon überzeugen, dass der Ausweg aus dem Irak geebnet ist.
George W. Bush hat sein Versprechen gehalten. Alles klingt logisch. Wenn eine Großmacht in einem »kleinen Krieg« spürt, dass sie sich in einen Partisanen- und Terrorkampf verstrickt, ist früher oder später eine solche Entscheidung nötig. Man muss eine örtliche Elite auf seine Seite ziehen und eine Armee aus Einheimischen aufbauen. Das Gleiche tat schon Nixon, als er erkannt hatte, dass der Vietnamkrieg in einer Sackgasse steckte. Damals gingen die Amerikaner nach dem Motto vor: »Sollen die Asiaten sich doch gegenseitig umbringen.«
Die Amerikaner, sonst in ihrer Irak-Politik reichlich ungeschickt, waren diesmal schlauer. Ihr »timing« ist gelungen. . . . Von einem großen Erfolg Washingtons kann dennoch nicht die Rede sein. Bush hat einen Termin und ein Wahlversprechen eingehalten, mehr nicht.
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