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Hexenjagd im kollektiven Rausch

PASSAU. Der Hass der christsozialen Bayern hat einen Namen: Gabriele Pauli. Verzerrte Gesichter, gellende Rufe, drohende Fäuste - den Gang der Fürther Landrätin durch die aufgebrachte Menge des Politischen Aschermittwochs der CSU mit einem Spießruten-Lauf zu vergleichen, wäre eine unzulässige Verharmlosung. Selten hat jemand die Emotionen des derb-konservativen Publikums so aufgewühlt wie die 49-Jährige, die immerhin dem CSU-Vorstand angehört. »Hexe-Hexe-Hexe!« - dröhnte ihr die kollektive Empörung entgegen. Mit ihren roten Haaren über dem Dirndl aus Wildleder ist sie für manches g'standene Mannsbild eine sexuelle Herausforderung, aber zugleich die pure Provokation. Doch um Tausende in derartige Rage zu versetzen, die an finsterste Zeiten der Hexenverfolgung erinnert, braucht es viel mehr: Gabriele Pauli erfüllt für die schwer angeschlagene CSU eine wichtige Funktion, als Hass-Ikone soll sie die bedrohte Identität und moralische Integrität der Partei retten.

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