Aktuell Politik

Gut im Lesen, schlecht bei den Chancen

BERLIN. Hier die wichtigsten Ergebnisse der zweiten internationalen Iglu-Grundschulstudie über das Leseverständnis von Viertklässlern: LEISTUNG: Deutschland belegt im weltweiten Vergleich erneut den 11. Platz unter 35 Nationen und zehn Regionen. Damit liegt es im oberen Viertel der Gesamtwertung und konnte sich bei der Punktzahl über das Leseverständnis gegenüber 2001 um neun Punkte auf 548 Punkte steigern. Doch nur jeder 10. Viertklässler in Deutschland (10,8 Prozent) gilt als Spitzenleser. CHANCENGLEICHHEIT: Für Kinder aus einfachen Arbeiterhaushalten wird es immer schwieriger, eine Empfehlung für den Besuch des Gymnasiums zu erhalten. Sie müssen in der Regel Spitzenleistungen von 614 Punkten erbringen. Kommt das Kind dagegen aus der Oberschicht, reichen für die Gymnasialempfehlung des Grundschullehrers bereits 537 Punkte aus. MÄDCHEN/JUNGEN: Überall auf der Welt lesen 10-jährige Mädchen besser als gleichaltrige Jungen. In Deutschland ist die Differenz vergleichsweise gering (Mädchen 551 Punkte/Jungen 544). RISIKOKINDER: Der Anteil der »Risikokinder« ist am Ende der 4. Klasse mit 13,2 vergleichsweise gering. Gegenüber 2001 ist er gesunken. Nur Hongkong und die Niederlande haben ein geringeren Anteil. Zum Vergleich: Beim Pisa-Test, der die Leistungen der 14- bis 15-Jährigen misst, gilt nahezu jeder Vierte als »Risikoschüler« mit erheblichen Problemen beim Berufseinstieg. MIGRANTEN: Kinder aus Familien, in denen Deutsch als Muttersprache gesprochen wird, erzielen in der 4. Klasse bessere Leseleistungen als Kinder mit Migrationshintergrund. Allerdings hat sich zwischen 2001 und 2006 der Abstand zwischen beiden Gruppen von 55 auf 48 Punkte verringert. Gleichwohl gelingt es anderen Staaten besser, Migrantenkinder an das allgemeine Leistungsniveau heranzuführen. In Frankreich zum Beispiel betrug 2006 der Abstand zwischen beiden Gruppen 35 Punkte. LESEFREUDE: Nur jeder siebte Viertklässler (14,2 Prozent) in Deutschland liest in seiner Freizeit »nie oder fast nie zum Spaß«. Im weltweiten Durchsschnitt sind dies hingegen immerhin 18,1 Prozent. (dpa)

Lorem ipsum dolor sit amet, consetetur sadipscing elitr, sed diam nonumy eirmod tempor invidunt ut labore et dolore magna aliquyam erat, sed diam voluptua. At vero eos et accusam et justo duo dolores et ea rebum.