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Gewalt in Jobcentern nimmt drastisch zu, auch in Reutlingen

Bundesregierung antwortet auf Kleine Anfrage von Pascal Kober. Der Reutlinger FDP-Abgeordnete wirft dem Arbeits- und Sozialminister Hubertus Heil (SPD) vor, sich vor Verantwortung wegzuducken.

Die Agentur für Arbeit in Reutlingen
Die Agentur für Arbeit in Reutlingen. Foto: Markus Niethammer
Die Agentur für Arbeit in Reutlingen.
Foto: Markus Niethammer

REUTLINGEN. Die Gewalt an Jobcentern in Deutschland steigt merklich. Die Zahl von Gewaltunfällen hat sich in den Jahren 2011 bis 2018 fast verdreifacht. Das geht aus Zahlen der Bundesregierung hervor, die der Reutlinger FDP-Bundestagsabgeordnete Pascal Kober als Teil der Antwort der Regierung auf seine Kleine Anfrage erhielt und die dem GEA vorliegen.

Danach lag die Zahl der Gewaltunfälle nach Auskunft der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung zu Beginn des Vergleichszeitraumes bei 169, am Ende des Vergleichszeitraumes bereits bei 462 Fällen im Bereich der Beschäftigten im Öffentlichen Dienst.

Die Bundesregierung geht davon aus, dass sich die Zahlen in Jobcentern analog erhöht haben. Kober wirft dem von Hubertus Heil (SPD) geführten Arbeitsministerium vor, dort herrsche »ein System der Verantwortungslosigkeit«. Zumal die Zahl von Übergriffen auf Jobcenter-Mitarbeiter in Wirklichkeit viel höher liege, erklärt Kober dem GEA.

»Die Jobcenter müssen personell besser ausgestattet werden«, fordert der Reutlinger FDP-Bundestagsabgeordnete  Pascal Kober.Foto
Der Reutlinger FDP-Bundestagsabgeordnete Pascal Kober. Foto: Privat
Der Reutlinger FDP-Bundestagsabgeordnete Pascal Kober.
Foto: Privat

Das Bundesarbeitsministerium verweist auf die Eigenverantwortung der Jobcenter in Sachen Sicherheit und darauf, dass eine generelle Meldepflicht für Übergriffe auf Mitarbeiter nicht existiere. »Herr Heil duckt sich hier weg«, schimpft Kober.

Auch im Jobcenter Reutlingen wird der Ton immer rauer, sagt Bereichsleiter Markus Dick. Mitarbeiter seien immer häufiger Bedrohungen und Beschimpfungen ausgesetzt, und auch die Zahl der Hausverbote steige seit einigen Jahren immer mehr an. (GEA)